Mängel bei der HU: Da klappert doch was?

Mängel bei der HU: Da klappert doch was? Foto: GTÜ

Die Auswertung von ca. 3,5 Mio. Hauptuntersuchungen durch die GTÜ zeigt gravierende Mängel in verschiedenen Fahrzeugklassen

Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung hat rund 3,5 Millionen Pkw-Hauptuntersuchungen ausgewertet und in der Mängelverteilung nach den Fahrzeugklassen Kleinwagen, Kompaktklasse, Mittelklasse und Oberklasse unterschieden. Von allen geprüften Fahrzeugen wiesen 19,4 % erhebliche Mängel auf und bestanden die Hauptuntersuchung nicht. 30,8 % wurden wegen geringer Mängel beanstandet und knapp die Hälfte (49,8 %) der Pkw waren mängelfrei. Besonders viele Mängel fanden die Prüfer an der Beleuchtung und Elektrik, den Bremsanlagen, den Reifen sowie den Vorder- und Hinterachsen. Ein differenziertes Bild ergibt sich bei der Betrachtung der drei Topmangelgruppen nach einzelnen Fahrzeugklassen.

Kleine bei Mängeln ganz groß

Die meisten Mängel bei "Beleuchtung/Elektrik" fanden die Sachverständigen bei den bis zu sieben Jahre alten Kleinwagen. In dieser Klasse betrug der Anteil dieser Topmängel bezogen auf alle festgestellten Mängel 40,2 %, dicht gefolgt von der Kompaktklasse mit 36,4 %. Die Prüfer beanstandeten zu hoch eingestellte Scheinwerfer, Ausfälle der Leuchtweitenregulierung, defekte Leuchten und Fahrtrichtungsanzeiger. Diese Mängel führen die GTÜ-Prüfer vor allem auf mangelnde Kontrolle und Wartung zurück.

Hohe Laufleistung - viele Bremsenmängel

Bei Mängeln an der "Bremsanlage" liegen Mittelklasse und Oberklasse mit je 30,5 % Mängelanteil gleichauf. Hier fielen häufig Mängel an den Bremsscheiben, verschlissene Bremsbeläge, poröse Bremsschläuche sowie eine einseitige oder unzureichende Bremswirkung negativ auf. Bei den bis zu sieben Jahre alten Pkw zeigt sich deutlich, dass der Anteil der Bremsenmängel mit zunehmender Laufleistung (Mittelklasse ca. 17.000 km jährlich, Oberklasse ca. 24.000 km jährlich) stark ansteigt.

Auch bei der Mangelgruppe "Fahrwerk" nimmt die Oberklasse mit 23,8 % Mängelanteil den Spitzenplatz ein. Hier zählen ausgeschlagene Spurstangen und Traggelenke, defekte Stabilisatoren und Radlager zu den häufigsten Auffälligkeiten.

Regelmäßiger Service reduziert Mängel

Trotz einer leichten Verbesserung bei der Wartungshäufigkeit appelliert die GTÜ vor dem Hintergrund der aktuellen Mängelzahlen an alle Autofahrer, den Service regelmäßig in einer Fachwerkstatt durchführen zu lassen und notwendige Reparaturen nicht auf die lange Bank zu schieben. "Nur so lassen sich verkehrssicherheitsrelevante Fahrzeugmängel wirksam reduzieren", betont GTÜ-Geschäftsführer Rainer de Biasi.

Mittwoch, Mai 01, 2024