Biennale Sindelfingen 2019 - Alte Stadt sucht neue Formen

Biennale Sindelfingen 2019 - Alte Stadt sucht neue Formen Foto: Stadt Sindelfingen

Vom 26. Juni bis 27. Juli steht Sindelfingen wieder ganz im Zeichen der Kultur.

Die Biennale Sindelfingen findet 2019 bereits das dritte Mal statt. Eröffnet wird die diesjährige Biennale mit dem Projekt „Meilensteine“ in Kooperation mit dem Mercedes-Benz Werk Sindelfingen.

Unter dem Motto „Alte Stadt sucht neue Formen“ erwarten Interessierte, die Sindelfingen erleben und (neu) entdecken wollen, vier Wochen lang zahlreiche spannende Veranstaltungen. Über 50 vielseitige und mitreißende Veranstaltungen rund um Musik, Theater, Tanz, Bildende Kunst, Film, Geschichte und Philosophie versprechen für jeden Geschmack und jedes Alter einen spannenden Kultursommer in Sindelfingen. Die diesjährigen Veranstaltungsorte bieten sowohl in der Kernstadt als auch in den Stadtteilen Abwechslung und Raum für neue Eindrücke. „Es ist überwältigend in welchem außergewöhnlich hohem Maße Kulturschaffende mit ihrem ehrenamtlichen Engagement auch in diesem Jahr wieder ein vielseitiges und mitreißendes Programm für die Biennale zusammengestellt haben. Die Biennale Sindelfingen ermöglicht es so auch in diesem Jahr wieder, die Stadt von einer neuen Seite zu erleben und bekannte Örtlichkeiten mit bisher unbekanntem Blick wahrzunehmen“, freut sich Oberbürgermeister Dr. Vöhringer auf das sommerliche Kulturspektakel.

Im Rahmen eines Pressegesprächs haben der Standortverantwortliche des Mercedes-Benz Werks Sindelfingen Michael Bauer, der Vorsitzende der Bürgerstiftung Dr. Joachim Schmidt, Oberbürgermeister Dr. Bernd Vöhringer, Erster Bürgermeister Christian Gangl und Projektleiter Markus Nau die Eckpunkte des diesjährigen Programms der Biennale vorgestellt. Ein besonderes Augenmerk lag hierbei auf der Auftaktveranstaltung der Biennale 2019, dem Crossover-Musikprojekt „Meilensteine“.

„Meilensteine“ in der „Factory 56“ des Mercedes-Benz Werkes Sindelfingen
Am 26. Juni beginnt die Biennale mit der Premiere der „Meilensteine“, die unvergessliche Rockklassiker in einer unvergesslichen Location präsentieren. Das Crossover -Musik-Projekt des Mercedes-Benz Werks  Sindelfingen, das in enger Kooperation mit der Bürgerstiftung und der Stadt Sindelfingen entstanden ist, präsentiert eine perfekte Mischung aus authentischem Rocksound, großem philharmonischen Orchester, gepaart mit Big Band Power und ausdrucksstarken Stimmen des eigens hierfür gegründeten Projektchors sowie gefühlvoll gespielten Gitarrensoli von Siggi Schwarz. Das Highlight neben dem Sound, ist jedoch die besondere Location: Mit der „Factory 56“ öffnen sich für die Zuhörer die bis dahin sozusagen „heilige Halle“ – die neue Produktionsstätte des Mercedes-Benz Werks Sindelfingen, in der die Fahrzeuge der Zukunft gebaut werden.

Den Anstoß für das Projekt gab die Bürgerstiftung Sindelfingen. „Ausgangspunkt für unsere Überlegungen war eine mögliche Weiterentwicklung unseres erfolgreichen Integrationsprojekts "Sinfonie unseres Lebens" vor über 2 Jahren. Als Bürgerstiftung wollen wir die Mitbürger für das Geschehen in unserer Stadt interessieren und begeistern. Zum Geschehen in unserer Stadt gehört auch die Weiterentwicklung des Mercedes-Benz Werks, deshalb haben wir mit unseren Querverbindungen diese historische Chance genutzt und mit Stadt und Werk gemeinsam die „Meilensteine“ angestoßen, bei denen auch Akteure der "Sinfonie unseres Lebens" im Projektchor mitwirken, für den wir die organisatorische Verantwortung haben“, so Vorstandsvorsitzender Dr. Joachim Schmidt.

Auf dem Programm stehen Rockklassiker der 70er und 80er Jahre. Unter anderem Bohemian Rhapsody, Jump, Stairway to Heaven, Hotel California, Final Countdown und viele mehr. Rund 250 Musiker begleiten diesen besonderen Konzertabend und nehmen das Publikum mit auf eine Zeitreise gelebter Emotionen.

Ergänzt und abgerundet wird die Musik durch eine dokumentarische Filmcollage aus historischem Foto- und Bewegtbildmaterial, welches durch die Sindelfinger Kinderfilmakademie als Retrospektive über das Verhältnis von Stadt und Werk in den letzten 104 Jahren zusammengestellt wurde. Neben den Meilensteinen stehen noch weitere kulturelle Glanzlichter auf dem Programm.

Biennale 2019 – Das Programm
2019 bevölkern im Rahmen der Neuinszenierung von „Ein Sommernachtstraum“ Zauberwesen, Liebespaare, Adelige und Handwerker den Herrenwäldlesberg („Verlobungsbuckel“) und bringen Liebesschwüre und Verzauberung mit sich. William Shakespeares Komödie wurde zuletzt 1995 durch das Theaterensemble der Kunstschule Böblingen unter der Regie von Hildegard Plattner am Herrenwäldlesberg aufgeführt, nun wird Plattner den Sommernachtstraum bei der Biennale 2019 neu inszenieren und den Herrenwäldlesberg zu neuem Leben erwecken.

Für Musikbegeisterte bietet die diesjährige Biennale ein vielfältiges Programm. So entführen die drei Vollblutmusiker von BitterGreen ihre Zuhörer im Garten der SMTT in die Geschichten hinter der Musik und die Hanke Brotherszeigen einmal mehr, dass sie nicht zu bremsen sind und ihren klassischen Instrumenten auch unerwartete Klänge entlocken. Ein weiteres musikalisches Highlight bietet das Schlagzeug-Ensemble Skin of Clazz mit außergewöhnlichen Musikinstrumenten wie beispielsweise Betonmischer, Mülltonnen und Spielzeugpistolen auf der Rathaustreppe.

Der Programmpunkt Biennale.Latenight hat mit dem Alten Friedhof einen perfekten Ort gefunden. Zwischen uralten Bäumen, Hecken und Grabsteinen, lässt es sich schaurig schön den Lesungen von Horst Zecha und den Chorwerken aus den letzten vier Jahrhunderten gesungen vom Sindelfinger Kammerchor unter der Leitung von Markus Nau lauschen. Während der Schulorchestertage Baden-Württemberg, in Zusammenarbeit mit dem Land Baden-Württemberg, wie auch zusammen mit den Profis des Landespolizeiorchesters Baden-Württemberg bei der Veranstaltung Biennale Winds, bietet die Biennale jungen Musikerinnen und Musikern die Möglichkeit zum Austausch von Erfahrungen.

Eine Neuheit in der Biennale ist der Kleinkunstpreis „Das goldene Zebra“. Organisiert und ausgerichtet vom Verein Biennale Co., treten Amateure wie auch Profis aus verschiedenen Kleinkunstsparten wie Tanz, Musik, Comedy u.a. Freuen Sie sich auf bunte Abende mit abwechslungsreichen Auftritten bei den Halbfinals im Jugendhaus Süd sowie dem Finale Ende Juli im Odeon der SMTT, bei dem die Zuschauer mitvoten können.

Auch verschiedene Ausstellungen warten auf die Besucher der Biennale. Die Ausstellung „Utopien der Stadtgesellschaft – Identität und Geschichte“ zeigt Werke von Künstlerinnen und Künstlern mit Bezug zu Sindelfingen. „Von bunt zu weiß – Wege in die Moderne“ ist eine Ausstellung über den in Sindelfingen aufgewachsenen Architekten Carl Krayl, der unter anderem beim Innenausbau der Aussegnungshalle auf dem Alten Friedhof und der Villa Lanz am Klostersee beteiligt war. Durch das Webereimuseum und die IGH (Interessensgemeinschaft Handweberei e.V.) gestaltet, wurde die Ausstellung „Lebensfäden: 150 Jahre Webschule Sindelfingen“, deren Mittelpunkt Menschen mit Beziehung zur Webschule bilden.

Auf den Spuren von Stadtschultheiß Wilhelm Hörmann auf dem Weg nach Chicago zur ehemaligen Sindelfingerin Minna Moscherosch-Schmidt, Stifterin des 1. Sindelfinger Krankenhauses, bewegen sich die Besucher der Ausstellung „Staunen, nichts als Staunen“. Ein Kurzfilmfestival mit vielfältigen Inhalten soll speziell ein junges Publikum ansprechen. Gezeigt werden Kurzfilme unterschiedlicher Macher mit Sindelfinger Bezug. Auch für Künstlerinnen und Künstler bietet die Biennale Programm: Unter dem Motto „Neue Blicke auf eine alte Stadt“ werden vier Künstler*innen mit visuell geschulten Blicken Sindelfinger Kulturhöhepunkte auf dem Instagram-Account @SindelfingerBlicke festhalten. Mit Maximilian Frank, Sozialpädagoge und Graffitikünstler, lernen sich Jugendliche ab der 8. Klasse, in einem Graffitiworkshop selbst künstlerisch auszudrücken.Ein geschichtliches Highlight der Stadt Sindelfingen wird die im Rahmen der Biennale durch moderne Technologie hergestellte, detailgetreue Kopie des Sindelfinger Reliefs von 1477. In Kopie wird das Sindelfinger Relief nach 140 Jahren erstmals wieder an seinem historisch vorgesehenen Ort an der Außenseite der Martinskirche erstrahlen. Unter der Leitung von Monika Heber-Knobloch bietet das eigens für die Biennale entstandene Tanztheater „Stadt(t)räume – Das Maß aller Dinge“ die Möglichkeit, Lärm und Trubel des städtischen Lebens zu entfliehen. Ausschnitte dieses Tanztheaters werden in den Stadtteilen aufgeführt.

Hochaktuelle und brisante Themen zu ethischen Fragestellungen, im Zusammenhang mit dem rasanten wirtschaftlichen und technischen Fortschritt werden in mehreren hochkarätigen Vorträgen in Form des Programmpunktes Biennale.Dialog aufgegriffen und sollen interessierte Besucher zur Diskussion einladen.

Schließlich findet die Biennale 2019 ihren Abschluss am 27. Juli, wie bereits zwei Jahre zuvor, bei einem großen Bürgerpicknick im Sommerhofenpark. Das gemütliche Beisammensein wird durch Darstellung von Kleinkunstfertigkeiten verschiedenster Art umrahmt und führt die Gäste durch den Abend. Um 23 Uhr finden das Bürgerpicknick und damit auch die Biennale 2019 mit einem fulminanten Musikfeuerwerk ihren krönenden Abschluss.

In diesem Jahr sind Veranstaltungen, die besonders für junges Publikum geeignet sind und einen guten (ersten) Zugang zur Kultur schaffen, mit dem Vermerk „Biennale.Jung“ versehen. „Unser besonderer Dank gilt allen Ehrenamtlichen, den Akteuren, Organisatoren, Verantwortlichen, Sponsoren, Partnern und Unterstützern sowie dem Kuratorium und den Projektleitern Horst Zecha und Markus Nau. Ohne dieses großartige Engagement wäre ein Format wie die Biennale in Sindelfingen nicht möglich“, so Oberbürgermeister Dr. Bernd Vöhringer.

Die Biennale Sindelfingen
Eine weitere Schwerpunktsetzung der diesjährigen Biennale sind die Örtlichkeiten Sindelfingens, die sorgfältig hierfür ausgewählt wurden. Bisher beliebte Spielstätten wie die Altstadt und die Martinskirche werden um neue Orte wie beispielsweise den Herrenwäldlesberg (Verlobungsbuckel) ergänzt, der 1995 als Spielort für die Komödie William Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ diente und durch eine Neuinszenierung im Lichte der Biennale 2019 neu erstrahlen darf. Als besondere Örtlichkeit ist auch die „Factory 56“ des Mercedes-Benz Werkes Sindelfingen für die Auftaktveranstaltung „Meilensteine“ hervorzuheben, sowie der Alte Friedhof als Schauplatz für Lesungen und Chorwerke aus den letzten vier Jahrhunderten. Die Stadtteile bieten Raum für Tänze und die Rathaustreppe für den Auftritt von Musikern.

Vorbereitet wird die Biennale 2019 von den Projektleitern Horst Zecha, Leiter des Amts für Kultur und seinem Stellvertreter, Stadtmusikdirektor Markus Nau. Unterstützt und begleitet wird der Planungsprozess durch das Kuratorium, das zur Biennale 2017 seine Arbeit aufnahm und aus Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinderatsfraktionen und sachkundigen Akteuren der Sindelfinger Kulturszene besteht. Leiter des Kuratorium, Erster Bürgermeister Christian Gangl, dankt den Mitgliedern für „eine konstruktive Zusammenarbeit mit zahlreichen Ideen und offenen Diskussionen, die dazu beigetragen haben, ein solch interessantes, vielfältiges und abwechslungsreiches Programm für Jung und Alt zusammenzustellen.“

„Ihren Ausgangspunkt hat die Biennale Sindelfingen im Stadtjubiläum 2013, das bei vielen Menschen das Interesse für Sindelfingen gestärkt und zahlreiche Ehrenamtliche zur gemeinsamen Gestaltung des Festjahres animiert hat. Aus den Überlegungen, wie diese positive Identifikation nachhaltig gefördert und über das Festjahr hinaus getragen werden kann, entstand die Idee des zweijährigen Kulturfestivals“, erläutert Projekt- und Kulturamtsleiter Horst Zecha die Entstehung des Kulturfestivals.

Samstag, Mai 18, 2024

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