Mercedes: Zwei weitere Batteriefabriken im Großraum Stuttgart

Batterieproduktion in Kamenz Batterieproduktion in Kamenz Foto: Daimler AG

Mercedes-Benz Cars baut in Sindelfingen und Hedelfingen zwei Batteriefabriken

Wie Mercedes mitteilt, erweitert das Unternehmen im Zuge seiner Elektro-"Offensive" seinen globalen Batterie-Produktionsverbund und macht gleichzeitig die Werke Sindelfingen und Untertürkheim fit für die Zukunft. So entsteht im Mercedes-Benz Werk Sindelfingen eine neue Batteriefabrik, deren Bauarbeiten ab 2020 beginnen sollen. Das Powertrain-Werk Untertürkheim erhält auch im Werkteil Hedelfingen eine Batteriefabrik, damit vervierfacht sich die ursprünglich geplante Kapazität am Standort.

Im gesamten Batterie-Produktionsverbund verfügt Mercedes-Benz Cars damit über acht Batteriefabriken an sechs Standorten auf drei Kontinenten. Der Ausbau der Batterieproduktion soll die schnelle und notwendige Transformation in Richtung Elektromobilität unterstreichen. Mercedes-Benz Cars investiert mehr als eine Milliarde Euro in einen globalen Batterie-Produktionsverbund innerhalb seines weltweiten Produktionsnetzwerks.

„Wir arbeiten mit Hochdruck an der Umsetzung unserer Elektrooffensive und bauen unseren globalen Batterie-Produktionsverbund konsequent aus. Mit der Batterieproduktion in Sindelfingen und Untertürkheim bringen wir Hightech-Technologien in unsere Werke. In unserem Netzwerk sind wir sowohl für eine flexible und effiziente Fertigung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor sowie Elektrofahrzeugen bestens aufgestellt“, sagt Markus Schäfer, Mitglied des Bereichsvorstands Mercedes-Benz Cars, Produktion und Supply Chain.

Zukunftsbild Sindelfingen
Die Basis für die neue Investition in Sindelfingen ist die Fortschreibung des Zukunftsbildes „Sindelfingen 2020+“ aus dem Jahr 2014, das mit der neuen Betriebsvereinbarung „Zukunftsbild Sindelfingen 2025+ (Next Level)“ erfolgreich mit dem Betriebsrat auf den Weg gebracht wurde. Neben dem Bau einer neuen Batteriefabrik wurden folgende Vereinbarungen getroffen:

  • Insgesamt werden 150 bisher befristet beschäftigte Mitarbeiter in eine feste Anstellung übernommen.
  • Das Unternehmen erhöht die Anzahl der Ausbildungs- und Studienplätze auf insgesamt 280 für fünf Jahre (2021 bis 2025). Dies bedeutet einen Zuwachs von 30 Plätzen pro Jahr.
  • Das Unternehmen setzt zudem auf die Fortentwicklung der fundierten Qualifizierung der Mitarbeiter im Sinne von Industrie 4.0 und Digitalisierung, um die Mannschaft fit für die Zukunft zu machen.
  • Das Werk Sindelfingen wird künftig in der Factory 56 auch sogenannte self-driving cars fertigen. Hierunter versteht man autonom fahrende Autos, die mit entsprechender Software und Sensoren ausgestattet sind.

Im Zukunftsbild aus dem Jahr 2014 wurden bereits die Weichen für eine umfassende Modernisierung des Werks gestellt. Hierfür investiert das Unternehmen insgesamt 1,5 Milliarden Euro. Diese fließen beispielsweise in die Factory 56, eine der modernsten Automobilproduktionen der Welt. Der Transformationsprozess des Traditionsstandortes ist bereits in vollem Gange: Bereits 2017 erhielt das Mercedes-Benz Werk Sindelfingen den Zuschlag, künftig EQ-Fahrzeuge zu produzieren. Das Werk wird damit Kompetenzzentrum für batterieelektrische Modelle der Ober-und Luxusklasse.

Zukunftsbild Untertürkheim
Das Mercedes-Benz Werk Untertürkheim hat gemeinsam mit dem Betriebsrat weitere wichtige Entscheidungen in Richtung Elektromobilität getroffen. Die Kapazität für die bereits im Zukunftsbild 2017 vereinbarte Batteriefabrik wird verdoppelt. Zusätzlich zu der Produktion im Werkteil Brühl entsteht nun auch im Werkteil Hedelfingen eine Batterieproduktion. Weitere Maßnahmen, die Unternehmen und Betriebsrat gemeinsam beschlossen haben:

  • Im Werkteil Mettingen wird das bisherige Produktionsportfolio unter Beibehaltung der Kompetenz im Stahlguss überarbeitet.
  • Innovative und flexible Arbeitszeitmodelle im Werkteil Hedelfingen ermöglichen den benötigten Kapazitätsaufbau in der Automatikgetriebe-Produktion auf den vorhandenen Anlagen.
  • Das Powertrain-Werk Untertürkheim wird neben dem zentralen Batteriestandort Kamenz zu einem weiteren bedeutenden Standort für Batterien transformiert.
  • Für die Batterieproduktion im Werkteil Hedelfingen werden die flexiblen arbeitspolitischen Rahmenbedingungen der Batteriefabrik in Brühl aus der Vereinbarung von 2017 übernommen.

Globaler Batterieproduktionsverbund
Aktuell besteht der Batterie-Produktionsverbund aus sechs Fabriken an fünf Standorten auf drei Kontinenten:

  • In Kamenz läuft die Produktion der Batterien bereits seit 2012. Zudem entsteht gerade eine zweite Batteriefabrik am Standort.
  • In Stuttgart-Untertürkheim ist im Werkteil Brühl eine Batteriefertigung geplant.
  • Außerdem bauen Daimler und BAIC eine lokale Batterieproduktion am bestehenden Standort im Yizhuang Industrial Park in Peking (China).
  • In der Nähe des bestehenden Mercedes-Benz Werks in Tuscaloosa (USA) ist der Bau einer Batteriefabrik geplant.
  • Gemeinsam mit dem lokalen Partner Thonburi Automotive Assembly Plant (TAAP) wird Mercedes-Benz Cars bis 2020 eine Batterieproduktion in Bangkok (Thailand) errichten.

Mit Sindelfingen und einer weiteren Fertigung in Untertürkheim kommen die siebte und achte Fabrik im globalen Produktionsverbund hinzu. Mit den zwei neuen Fabriken schafft Mercedes-Benz Cars zusätzliche Kapazitäten. Diese Entscheidung hat keine Auswirkungen auf Kapazitäten oder Investitionen auf die bereits geplanten Batteriefabriken.

Sonntag, Mai 05, 2024