Honda präsentiert Brennstoffzellensystem der nächsten Generation

Protoyp der neuen Honda-Brennstoffzellen-Generation Protoyp der neuen Honda-Brennstoffzellen-Generation . Foto: Honda

Honda zeigt Prototyp auf der European Hydrogen Week in Brüssel +++ Einsatz u.a. in Schwerlast-Nutzfahrzeugen

Honda stellt auf der European Hydrogen Week 2023 in Brüssel (20. bis 24. November) einen Prototyp seines neuen Wasserstoff-Brennstoffzellenmoduls vor und unterstreicht damit sein Bekenntnis, bis 2050 in allen globalen Aktivitäten CO2-Neutralität zu erreichen. Die kompakte und leistungsstarke Einheit bietet eine außergewöhnliche Langlebigkeit und Vielseitigkeit für eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten – von Brennstoffzellen-Elektrofahrzeugen (Fuel Cell Electric Vehicles – FCEV) und -Nutzfahrzeugen über Baumaschinen bis hin zur stationären Stromerzeugung.

Offen für neue Kooperationen
Honda möchte mit Geschäfts- und Technologiepartnern zusammenarbeiten, um neue Anwendungsmöglichkeiten für das Brennstoffzellensystem zu finden und zu entwickeln, und lädt alle potenziellen Kooperationspartner ein, den Honda Stand I90 in Halle 7 zu besuchen. Aktuell arbeitet Honda mit einer Reihe von Unternehmen zusammen, die Produkte in den entsprechenden Bereichen entwickeln, und hilft bei der Integration des Brennstoffzellensystems. Es wird erwartet, dass der kommerzielle Vertrieb des Brennstoffzellensystems Mitte dieses Jahrzehnts beginnt.

„Honda befindet sich seit über 30 Jahren an der Spitze der Wasserstoff-Brennstoffzellenentwicklung. Wir sind davon überzeugt, dass die Nachfrage nach dieser Technologie bald die kritische Masse erreicht, die für eine volle kommerzielle Umsetzung erforderlich ist", sagte Ingo Nyhues, Deputy General Manager, Europe Business Planning & Development, Honda Motor Europe.

„Unser Brennstoffzellen-Prototyp der nächsten Generation bietet ideale Eigenschaften, um den dringenden Anforderungen mehrerer Branchen gerecht zu werden, die einen schnellen Übergang zu emissionsfreien Energiequellen anstreben. Dank ihrer kompakten Abmessungen, der hohen Ausgangsleistung, der hervorragenden Langlebigkeit und der schnellen Startzeit – selbst in Umgebungen mit niedrigen Temperaturen – bietet die Brennstoffzelle eine hohe Vielseitigkeit. Die Expertise, die wir in drei Jahrzehnten Forschung und Entwicklung im Bereich Wasserstoff und der Kommerzialisierung von FCEVs gesammelt haben, bildet eine perfekte Grundlage, um unsere Technologien in diesen neuen Bereichen in Europa anzuwenden und die Netto-Null-Ziele der Region zu unterstützen."

In Anbetracht der einzigartigen Eigenschaften von Wasserstoff eignet sich das Brennstoffzellensystem als Energiequelle besonders für stark genutzte und große Fahrzeuge, Infrastrukturen in großem Maßstab sowie für Mobilitätsprodukte, die eine schnelle Betankung erfordern und daher nur schwierig mit Batterien betrieben werden können. Auf dieser Grundlage hat Honda vier Kernbereiche für den Einsatz seines Brennstoffzellensystems sowohl im Verkehrs- als auch im Industriesektor identifiziert.

Brennstoffzellen-Pkw und -Nutzfahrzeuge
Der Verkaufsstart des neuen Honda CR-V FCEV in Nordamerika und Japan ist für 2024 geplant. Honda wird darüber hinaus umfassend in die Entwicklung sauberer, geräuscharmer und vibrationsarmer Brennstoffzellenlösungen für Schwerlast-Nutzfahrzeuge investieren. Diese Erweiterung ist eine Reaktion auf den dringenden Bedarf der globalen Transport-, Fracht- und Logistikbranche, nachhaltige Antriebstechnologien zu finden, die den Transport schwerer Güter über große Entfernungen ermöglichen.

Im Mai dieses Jahres haben Honda Motor und Isuzu Motors gemeinsam damit begonnen, ein Schwerlast-Nutzfahrzeug mit Brennstoffzellenantrieb der nächsten Generation zu entwickeln und zu testen. Beide Unternehmen planen derzeit, noch vor Ende des laufenden Geschäftsjahres (endet am 31. März 2024) mit Demonstrationstests eines Prototypmodells auf öffentlichen Straßen zu beginnen. Die Einführung eines Serienmodells ist für das Jahr 2027 geplant. Dabei wollen die Partner die aus gemeinsamer Forschung gewonnenen Technologien, Erfahrungen und Erkenntnisse vollständig nutzen.

Stationäre Stromerzeugung
Der Strombedarf von Rechenzentren ist im Zuge der Ausweitung von Cloud Computing und der Verarbeitung großer Datenmengen rapide gestiegen. Auch die Nachfrage nach Notstromquellen hat zugenommen; darin spiegelt sich eine robustere Planung der Geschäftskontinuität (Business Continuity Planning – BCP) seitens der Unternehmen wider. Als Reaktion auf diese Anforderungen plant Honda, seine Brennstoffzellentechnologie im Bereich der stationären Stromerzeugung einzusetzen, wo sie als eine saubere und leise Notstromquelle dienen kann.

Baumaschinen
Honda wird in enger Zusammenarbeit mit der Baubranche Wasserstofflösungen für Baumaschinen entwickeln. Zudem wird das Unternehmen die Entwicklung emissionsfreier Baumaschinen weiter vorantreiben. Honda Brennstoffzellensysteme kommen zunächst in Baggern und Radladern zum Einsatz, bevor weitere Möglichkeiten in dieser Branche erkundet werden.

Honda Brennstoffzellentechnologie und weitere Wasserstoff-Aktivitäten
Honda betreibt seit mehr als 30 Jahren Forschung und Entwicklung im Bereich der Wasserstofftechnologien und FCEVs. Im Jahr 2002 brachte das Unternehmen den Honda FCX auf den Markt – das erste emissionsfreie FCEV, das in den USA und Japan zum Leasing angeboten wurde. Weitere Fortschritte wurden mit dem Honda FCX Clarity, der 2008 eingeführt wurde, und der fünfsitzigen Limousine Clarity Fuel Cell von 2016 erzielt, die beide die gleiche Leistung wie konventionelle Fahrzeuge boten. 

Die Wasserstoffaktivitäten von Honda gehen weit über die Produktentwicklung hinaus. So hat Honda R&D Europe an seinem Standort in Offenbach eine Anlage zur Produktion von grünem Wasserstoff errichtet. Sie nutzt überschüssige Sonnenenergie aus Photovoltaikanlagen, um durch Elektrolyse grünen Wasserstoff herzustellen.

Freitag, Mai 03, 2024