Das Unternehmen TomTom (TOM2) stellt die Resultate seines jährlichen Traffic Index vor. Darin wird die Verkehrsbelastung von Städten weltweit untersucht. In der Rangliste aller erfassten Städte belegt Stuttgart den 67. Platz. Das Stau-Level in der Stadt ist im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozent gestiegen.
Seit 2008 sammelt TomTom Verkehrsdaten und vergleicht sie. Damals lag das Stau-Level in Stuttgart bei 27 Prozent, im Jahr 2016 sind es bereits 34. Das bedeutet, dass ein Pendler, der an einem verkehrsbelasteten Arbeitstag 60 Minuten mit dem Auto fährt, durchschnittlich 34 Minuten länger unterwegs ist als mit niedrigem Verkehrsaufkommen. Auf das Jahr gerechnet ergibt das 132 Stunden Zeitverlust, also sechzehneinhalb Arbeitstage (1 Arbeitstag = 8 Stunden).
Besonders starke Nerven brauchen Pendler am Dienstagmorgen zwischen 8.00 und 9.00 Uhr. In der Stunde wächst die Fahrtzeit um zusätzliche 54 Prozent. Mit einem Stau-Level von 75 Prozent ist Donnerstag zwischen 17.00 und 18.00 Uhr die verkehrsreichste Abendzeit der Woche.
Mehr als 29.000.000 gefahrene Kilometer
Die höchste Verkehrsbelastung im Stuttgarter Tagesdurchschnitt maß TomTom am Dienstag, 19. Juli 2016: Ein Unfall mit Millionenschaden auf der A8 bei Leonberg führte zu dem Verkehrschaos. Die Großbaustelle an dem Ort trug das Übrige dazu bei. Die Montag-bis-Donnerstag-Bürowoche ist für viele Stuttgarter Pendler üblich. Das legt der Zeitverlust während des morgendlichen und abendlichen Berufsverkehrs nahe: Freitagmorgen fließt der Verkehr viel besser als im Rest der Arbeitswoche, während der Donnerstagabend den negativen Spitzenwert markiert. Für 2016 wertete TomTom in München 29.200.787 zurückgelegte Kilometer (km) aus. Dafür wurden 3.374 km an Straßen – davon 152 km Autobahn – beachtet.
Kürzlich stellte TomTom auch ein neues Tool zum Austausch von Verkehrsdaten mit Städten, Straßenbehörden und anderen Interessenvertretern aus dem Bereich Mobilität vor. Das Tool Road Event Reporter erlaubt Kunden und Partnern, Verkehrsdaten mit Millionen vernetzter Verkehrsteilnehmer zu teilen. Die Informationen werden in Echtzeit direkt an In-Car-Navigationssysteme, GPS-Navigationsgeräte oder mobile Anwendungen übermittelt.
Tipps und Tricks, um Zeitverlust zu reduzieren
1. Pendler in Stuttgart verlieren vor allem abends viel Zeit. Viele Pendler aus dem Umland belasten den Verkehr. Sie sollten auf die Nummernschilder der Autos achten, die mit ihnen im Stau fahren und mit Kollegen Fahrgemeinschaften bilden, wenigstens an einem oder zwei Tagen in der Woche.
2. Stuttgart ist ein gutes Beispiel für eine Stadt mit einer ausgeprägten Vier-Tage-Bürowoche. Üblicherweise ist Freitag der Homeoffice-Tag. Manche Pendler können diesen vielleicht auf einen anderen Tag der Woche verschieben.
3. Moderne Navigationslösungen sind in der Lage, die aktuelle Verkehrssituation bei der Routenberechnung zu berücksichtigen. Der Einsatz einer solchen Lösung, zum Beispiel in Form eines tragbaren Navigationsgeräts oder einer App, kann ebenfalls zielführend sein. Die beste Chance, für wenig Geld mehr Freizeit zu bekommen.
4. Ein weiterer Weg ist, Pendelgewohnheiten zu überdenken und kreativ zu sein. Bei schlechter Witterung können Pendler eventuell auf den ÖPNV umsteigen. Bekannte Stauschwerpunkte wie die Hauptstätterstraße, Pragstraße-Neckartalstraße sowie B10 bis Heilbronner Straße sollten darüber hinaus möglichst vermieden werden. Das erste Telefonat des Tages von zu Hause führen, ist für manche sicher auch eine Möglichkeit.
5. Das wichtigste: Autofahrer können dem Verkehr in Stuttgart nicht vollständig entkommen, aber sie können schlauer und flexibler auf unvorhersehbare Ereignisse reagieren. Jeder sollte sich vor Fahrtantritt über die Verkehrslage informieren – selbst dann, wenn die Strecke bekannt ist. Zum Beispiel unter www.mydrive.tomtom.com.
