Baden-Württemberg Report: Neues Stimmungsbarometer

Baden-Württemberg Report: Neues Stimmungsbarometer Grafik: Audiotainment Südwest

Soziale Unruhen & Migration dominieren +++ Junge sorgen sich ums Geld, Ältere um sozialen Frieden 

Der aktuelle Baden-Württemberg Report, eine umfangreiche Langzeitstudie aller Privatsender im Land, bietet ein detailliertes Bild der Sorgen und der Regierungszufriedenheit der Bevölkerung. Mit inzwischen über 7.000 Teilnehmenden ist diese repräsentative Untersuchung eine wichtige Informationsquelle für das Meinungsbild im Land. In der aktuellen Ausgabe, die im Oktober veröffentlicht wurde, steht die Sorge vor sozialen Unruhen im Fokus, sie liegt sogar gleichauf mit den Ängsten um die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands. Woche für Woche bewerten 1000 Baden-Württemberger in einer repräsentativen Befragung die gesellschaftliche Entwicklung und schildern ihre Ängste und Sorgen. Und was war noch mal mit Corona? Nur 11 Prozent geben an, den Virus aktuell als ernsthafte Gefahr für die Gesellschaft zu sehen. 

Die Sorge vor Unfrieden im Land steigt sprunghaft an
61 Prozent der Befragten befürchten Unfrieden im Land. Überlastung durch Flüchtlinge, der Krieg in der Ukraine und der Terror und Hass im Nahen Osten, der auf die Straßen getragen werden könnte, machen den Baden-Württembergern immer mehr Angst. Vor allem Frauen (71 Prozent) und Menschen über 50 Jahre (77 Prozent) sorgen sich vor sozialen Unruhen. 

Thema Migration: Was das Land zusätzlich zerreißt, ist gleichauf mit der Sorge um einen zu hohen Zuzug von Ausländern- das mögliche Erstarken des Rechtspopulismus. Fast 60 Prozent sagen, dass sie sich vor einer Rechtsströmung mit ausgrenzendem Gedankengut fürchten. Demgegenüber sagen 40 Prozent, linksliberale Themen wie Klima und Sozialpolitik bekämen ein zu starkes Gewicht in der politischen Diskussion. 

Junge Menschen sorgen sich ums Geld  Ältere um den sozialen Frieden im Land
In den letzten Auswertungen deutlich, war der Trend, dass junge Menschen sich generell weniger sorgen. Überraschend ist jedoch, dass nicht, wie erwartet, die Nachhaltigkeits- und Klimathematik die Sorgentreiber der Generation Z sind, sondern die Frage ums Geld.  83 Prozent der unter 30 Jährigen nennen die steigenden Lebenshaltungskosten und 79 Prozent die Inflation als die beiden Hauptsorgentreiber. Zum Vergleich Klimawandel und Ukrainekrieg liegen nur noch bei 46 und 38 Prozent, Währenddessen besorgt  77 Prozent der Menschen über 50 Jahre die Flüchtlingskrise am meisten. 

Arbeiten in Deutschland: Nur 46 Prozent sehen noch einen Anreiz
Die Frage, ob es sich noch lohnt, in Deutschland zu arbeiten, spaltet die Gesellschaft und gibt alarmierenden Aufschluss: Lediglich 46 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass es sich noch lohnt, in Deutschland zu arbeiten, und dieser Wert ist weiter rückläufig. Vor allem jüngere Menschen und Frauen sehen ein Missverhältnis zwischen Arbeit, Lohn und Steuern. 

Mehr Tempo! Baden-Württemberg sieht rot!
Die Ampel in Berlin bremst sich aus. 76 Prozent aller Befragten sind unzufrieden mit der Bundesregierung.  Jeder zweite will weiterhin Neuwahlen. Auch hier steigt die Tendenz von September auf Oktober.  Bei den Baden-Württemberger: innen steht die Ampelregierung vor allem in der Kritik, bei Wirtschaftsfragen nicht schnell genug zu handeln. Nur acht Prozent der Befragten finden es angemessen, wie schnell die Regierung bei wirtschaftlichen Fragen handelt. Nur 10 Prozent sind der Meinung, dass die Bundesregierung ausreichend unternimmt, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu erhalten.

E-Autos: Männer ticken anders, Frauen auch! Unterschiedliche Prioritäten, gleiches Ergebnis! Die Mehrheit zögert - nur 33 Prozent würden bei einer Neuanschaffung über ein E-Auto nachdenken.  Männer wollen einfacher tanken und betonen die Notwendigkeit von besseren Lademöglichkeiten und einer größeren Reichweite, während für jede dritte Frau umweltfreundlichere Produktionsprozesse die Bedingung ist, wenn der Kauf eines E-Autos zur Debatte steht. Insgesamt sind den Baden-Württemberger: innen die Anschaffungskosten für ein E-Auto eindeutig noch zu hoch.

Sonntag, April 28, 2024

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