Almamegretta beim Sommerfestival der Kulturen:

Almamegretta Almamegretta Foto: Forum der Kulturen Stuttgart e.V.

Dub’n’Reggae-Stars aus Neapel beziehen Stellung gegen Rassismus - 20. Juli 2019, Marktplatz Stuttgart, Eintritt frei

Mit ihrer Mischung aus Dub, Reggae, Elektro-Funk und Trip-Hop sowie starken Bezügen zur neapolitanischen und nordafrikanischen Volksmusik begeistert die Band Almamegretta („Migrantenseele“) seit mehr als 25 Jahren nicht nur ihr Publikum, sondern auch Künstler*innen und Bands wie Adrian Sherwood, Bill Laswell oder Massive Attack, mit denen sie bereits zusammengearbeitet hat.

Ihre auf Neapolitanisch gesungenen Texte solidarisieren sich mit den „Migranti“ und nehmen eindeutig Stellung gegen Rassismus. Die in Italien schon längst als Stars gefeierten Künstler von Almamegretta sind 2019 das erste Mal zu Gast beim Sommerfestival der Kulturen!

Als sich Almamegretta 1991 in Neapel gründete, wurde Italien gerade von Studentenunruhen überzogen. Auch die Mitglieder der Band nahmen aktiv an diesen als „La Pantera“ in die Geschichtsbücher eingegangenen Protesten teil. Der Zuzug von Menschen aus dem Globalen Süden rückte für die Einen als gesellschaftliche Problematik in den Vordergrund, für Almamegretta jedoch als menschliche und musikalische Bereicherung. Die Musiker der Band kamen mit für sie bis dahin unbekannten musikalischen Richtungen  in Berührung und es dauerte nicht lange, bis sie mit ihrem einzigartigen Klangkombinat aus Reggae, Dub, Trip Hop, neapolitanischer Volksmusik und arabischen Klageliedern in Italien Aufsehen  – oder besser „Aufhorchen“ – erregte. Seit diesen ersten Schritten in Richtung professionelle Musikkarriere positionieren sich die Künstler von Almamegretta in ihren Stücken ganz klar gegen Rassismus.

Zahlreiche Alben
Gennaro Tesone „GennaroT“, Raiz und Gianni waren die ersten Mitglieder der Band,  1992 kamen Paolo Polcari und Tonino hinzu. 1993 trat Stefano Facchielli „D.RaD“ während der Studioproduktion für das Album Animamigrante als Soundman und Dub-Maker der Band bei.  Produziert wurde das 1994 mit dem Targa Tenco-Preis ausgezeichnete Debüt von Ben Young. Young war es auch, der ein Jahr später die Kollaboration mit der Trip-Hop Band Massive Attack vermittelte, der weltweite Hit Karmacoma wurde in Almamegrettas The Napoli Trip Mix neu aufgelegt. Das darauffolgende Album Sanacore wurde als beste in einem italienischen Dialekt produzierte Veröffentlichung gefeiert und weitere, zahlreiche Kollaborationen mit renommierten Künstler*innen folgten: Mit dem neapolitanischen Sänger Pino Daniele nahm Almamegretta beispielsweise das Lied Canto do mar auf, für das Album Lingo (1998) wurde mit Bill Laswell und Count Dubulah von Transglobal Underground kooperiert. Mit dem Dance-Act Leftfield und für dessen Album Rhythm & Stealth arbeitete Bandmitglied Raiz an gemeinsamen Aufnahmen.

Unverkennbare Handschrift
Auch wenn sich Almamegretta seit der Gründung vor nun fast 30 Jahren stets weiterentwickelt hat – insbesondere nach dem Tod von Stefano Facchielli „D.RaD“ (2004), der als Erfinder des „Alma-Sounds“ gefeiert wurde – so ist die Gruppe ihrem Sound doch in gewisser Weise bis heute treu geblieben. Ihre Musik ist extrem abwechslungsreich und vielfältig, trägt aber gleichzeitig eine unverkennbare Handschrift, die sich durch alle ihre Songs zieht: Der Band gelingt es, auf den ersten Blick unvereinbare musikalische Stilrichtungen auf besondere Art zusammenzubringen. Obwohl der Ausgangspunkt ihrer Songs häufig im Rock angesiedelt ist, so muss dieser sich oftmals den Klangbausteinen des Reggae, des algerischen Raï sowie nordafrikanischen Melodien unterordnen. Auch Dub-Elemente stehen seit dem 2006 erschienenen Album Almamegretta presents Dubfellas im Vordergrund, die sich mit Trip-Hop, Trance oder House abwechseln.

Gesang hauptsächlich auf Neapolitanisch
Nicht nur ihre facettenreiche Klangmixtur zeigt, wie sehr sich Almamegretta zur Weltoffenheit bekennt – auch in ihren Texten solidarisieren sich die Bandmitglieder mit den „Migranti“ und liefern damit ein starkes Statement gegen Xenophobie und Diskriminierung. Dass sie dabei hauptsächlich auf Neapolitanisch singen, einem Dialekt, der auf eine reiche Tradition in Literatur, Musik und Theater zurückblicken kann, jedoch in Italien als Sprache nicht offiziell anerkannt wird, zeigt, wie sehr sie sich gleichermaßen mit ihren Wurzeln identifizieren. Und so schlägt Almamegretta auch bei ihrem Auftritt beim diesjährigen Sommerfestival der Kulturen eine weltumspannende Brücke zwischen neapolitanisch-mediterraner, orientalischer, afrikanischer sowie jamaikanischer Musik.

Besetzung: Raiz: Gesang | Pier Paolo Polcari: Console, Keyboard, Bass | Gennaro T: Schlagzeug | Albino D’Amato: Dub Master

Almamegretta live beim Sommerfestival der Kulturen
Samstag, 20. Juli 2019, 20.45 Uhr
Marktplatz Stuttgart
Eintritt frei

Weitere Infos zur Band:
http://www.almamegretta.net
YouTube:
https://www.youtube.com/watch?v=ibxqbu6sHDM

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Das Sommerfestival der Kulturen 2019
16.–21. Juli 2019
Marktplatz Stuttgart

Bühnenprogramm:
Dienstag bis Donnerstag von 18 bis 22 Uhr,
Freitag und Samstag von 16.30 bis 22 Uhr,
Sonntag von 11 bis 22 Uhr.

Essens- und Getränkestände:
Dienstag bis Donnerstag von 17.30 bis 23 Uhr,
Freitag und Samstag von 16.30 bis 24 Uhr,
Sonntag von 11 bis 22 Uhr.

Markt der Kulturen:
Dienstag von 17.30 bis 23 Uhr,
Mittwoch und Donnerstag von 10 bis 23 Uhr,
Freitag und Samstag von 10 bis 24 Uhr,
Sonntag von 11 bis 22 Uhr.

Sonntag, Mai 19, 2024

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