Klasse Idee: Stellantis eröffnet Werk für Kreislaufwirtschaft

Klasse Idee: Stellantis eröffnet Werk für Kreislaufwirtschaft Foto: Stellantis

Wiederverwertung von Teilen +++ Große Pläne: Bis 2025 rund 550 Mitarbeiter, bis 2030 über 2 Milliarden Umsatz

Stellantis N.V. feierte heute die offizielle Eröffnung des SUSTAINera Circular Economy Hub (CE-Hub) im Mirafiori-Komplex in Turin (Italien). Das Unternehmen hat einen umfassenden Plan zur Förderung seiner Ambitionen im Bereich der Kreislaufwirtschaft entworfen, und zwar mit einem 360-Grad-Ansatz auf der Grundlage der 4R-Strategie: Reman, Repair, Reuse & Recycle (Wiederaufbereiten, Reparieren, Wiederverwenden und Recyceln).

Clevere Kreislaufwirtschaft
Das Hauptziel des hochmodernen Circular Economy-Hubs besteht darin, die Lebensdauer von Teilen und Fahrzeugen zu verlängern und sicherzustellen, dass sie so lange wie möglich halten. Sobald dies nicht mehr möglich ist, wird das Material aus der Wiederaufbereitung und der Demontage von Altfahrzeugen zu Recyclingzwecken gesammelt und dann in den Produktionskreislauf zurückgeführt, um neue Fahrzeuge und Teile herzustellen. Der CE-Hub beherbergt in der Anfangsphase vier Aktivitäten zur Umsetzung der 4R-Strategie, wobei der Umfang ständig erweitert werden soll:

  • Wiederaufbereitung (Reman): Gebrauchte, verschlissene oder defekte Komponenten wie Motoren, Getriebe und Elektrofahrzeugbatterien werden zerlegt, gereinigt und nach den ursprünglichen OEM-Spezifikationen wiederaufbereitet, ohne dass die Qualität beeinträchtigt wird. Ziel ist es, eine nachhaltige, erschwingliche Alternative anzubieten, die unter dem SUSTAINera-Label im Rahmen des Stellantis-Ersatzteilangebots erhältlich ist. Die Anlage soll bis 2025 mehr als 50.000 wiederaufbereitete Teile verwalten. Diese Zahl soll bis 2030 auf 150.000 steigen.

  • Sortierzentrum (Reman, Recycle): Schätzungsweise 2,5 Millionen Altteile sollen bis 2025 in die Wiederaufbereitungs- und Recyclingaktivitäten der Anlage einfließen. Bis 2030 wird diese Zahl auf 8 Millionen ansteigen.

  • Überholung von Fahrzeugen (Repair, Reman und Reuse): Fahrzeuge werden mit neuen, wiederaufbereiteten oder gebrauchten Teilen ästhetisch und mechanisch repariert und dann entweder über SPOTiCAR, das herstellerzertifizierte Gebrauchtwagenprogramm von Stellantis, oder über das Netzwerk „Stellantis & You, Sales and Services“ wieder in den Verkehr gebracht.

  • Demontage von Fahrzeugen (Recycling, Reman und Reuse): Am Ende ihres Lebenszyklus‘ werden Fahrzeuge zu einer wertvollen Ressource für Teile, die wiederaufbereitet, wiederverwendet oder als Material dem Recycling zugeführt werden. Konkret werden die vom CE-Hub verwalteten gebrauchten OEM-Teile in den Bestand unseres Partners B-Parts integriert, um das SUSTAINera Reuse-Angebot zu vervollständigen.

Ziel: bis 2038 Netto-Null-CO2-Emissionen
Das leistungsstarke CE-Hub wird Effizienzgewinne und Synergien zwischen den einzelnen Aktivitäten sowie eine vertikale Integration von Materialien und Prozessen ermöglichen. Stellantis baut seine Fähigkeiten, Teams und Einrichtungen aus, um sein Konsummodell zu ändern und ein intelligentes, integriertes Ökosystem zu schaffen. Damit werden Umweltauswirkungen reduziert und das ehrgeizige Dekarbonisierungsziel des Unternehmens unterstützt, bis 2038 Netto-Null-CO2-Emissionen zu erreichen.

John Elkann, Chairman von Stellantis, und Stellantis CEO Carlos Tavares wohnten der Einweihung bei und eröffneten das Zentrum feierlich. Zusammen mit dem kürzlich angekündigten Zentrum für Batterietechnologie bekräftigt die Eröffnung des Circular Economy Hubs im Mirafiori-Komplex das Engagement von Stellantis für Italien und für die dort arbeitende Belegschaft.

Klar: Mehrwert für Stellantis gehört dazu
„Der Circular Economy Hub vereint eine Vielzahl von Fähigkeiten und Aktivitäten, die darauf abzielen, ein hochleistungsfähiges Kompetenzzentrum in Europa zu schaffen“, sagte Stellantis CEO Carlos Tavares. „Wir industrialisieren die Rückgewinnung und nachhaltige Wiederverwendung von Materialien, bauen neue Technologien und fortschrittliche Fähigkeiten auf und wachsen in diesem Bereich. Wir wissen, dass unser Engagement für die Wiederaufbereitung, Reparatur, Wiederverwendung und das Recycling nicht nur unseren Planeten entlastet, sondern auch einen finanziellen Mehrwert für Stellantis bringt und unsere gemeinsame Zukunft sichert, indem wir unser Geschäftsmodell für Produktion und Verbrauch zügig umgestalten.“

„Diese zusätzliche Investition unseres Unternehmens hier in Turin zeigt das Engagement von Stellantis für Italien in einer sich schnell entwickelnden Branche und belegt die Fähigkeit, sich durch den Aufbau der Zukunft zu erneuern“, sagte John Elkann, Chairman von Stellantis. „Wenn alle Stakeholder und Stellantis den gleichen Ehrgeiz haben und sich auf einen gemeinsamen Weg einigen, werden Ideen Wirklichkeit, und der Circular Economy Hub, den wir heute eröffnen, ist ein Beweis dafür. Es wird ein europäisches Modell für die Kreislaufwirtschaft im Automobilsektor sein, das Umweltschutz mit wirtschaftlicher Entwicklung verbindet.“

Umgenutzte Flächen, gebrauchte Anlagen
Stellantis hat das Zentrum nach den Kriterien der Circular Economy dank einer Investition von 40 Millionen Euro ins Leben gerufen. Der CE-Hub nimmt eine Gesamtfläche von 73.000 m2 ein, von denen 55.000 m2 aus einer teilweise ungenutzten Anlage zurückgewonnen wurden. Dabei hat Stellantis mehr als 5.000 Tonnen Metall aus veralteten Installationen recycelt. Die Ausrüstung und die Maschinen für die Anlage wiederum wurden von anderen Standorten übernommen, was zu Einsparungen von 55% im Vergleich zum Kauf neuer Maschinen und Ausrüstung geführt hat. Der Standort beschäftigt derzeit 170 hochqualifizierte Mitarbeiter. Diese Zahl soll bis zum Jahr 2025 auf ca. 550 ansteigen.

Der CE-Hub wichtiger Bestandteil der Gesamtstrategie
Der Circular Economy Hub unterstützt die Hauptaktivitäten von Stellantis sowie die jüngsten Maßnahmen des Unternehmens zur Stärkung des globalen Elektrifizierungs-Ökosystems einschließlich der Ambitionen von Stellantis in Bezug auf das Ziel der Klimaneutralität. Hierzu zählen:

  • die Partnerschaft mit Orano für die Vorbehandlung im Recyclingprozess von EV-Batterien zur Rückgewinnung von Kobalt, Nickel und Lithium aus Altfahrzeugen und Abfällen aus Gigafactories;

  • die Gründung des Joint Ventures SUSTAINera Valorauto SAS mit Galloo zur Entsorgung von Altfahrzeugen;

  • die Zusammenarbeit mit Qinomic bei der elektrischen Nachrüstung von leichten Nutzfahrzeugen. Der Prototyp wird noch bis zum 25. November auf der Solutrans-Messe auf dem Euroexpo-Gelände in Lyon (Frankreich) vorgestellt;

  • der Aufbau strategischer Partnerschaften zur Sicherung von Rohmaterialien für EV-Batterien und sechs geplante Gigafactories in Europa und Nordamerika; sowie

  • die Eröffnung des ersten Batterie-Technologiezentrums im Mirafiori-Komplex für die interne Prüfung und Entwicklung von EV-Batterien.

Die Stellantis Circular Economy Business Unit ist eine der sieben im Strategieplan Dare Forward 2030 angekündigten wachstumsstarken Geschäftseinheiten, die bis 2030 einen Umsatz von mehr als 2 Milliarden Euro erwirtschaften soll.

Samstag, Mai 04, 2024