VW verkauft 18,3% weniger als im Vorjahresmonat

VW verkauft 18,3% weniger als im Vorjahresmonat Grafik: Volkswagen AG

Quittung für den Dieselskandal? Volkswagen verzeichnet im September weltweit gegenüber Vorjahr massive Absatzeinbrüche

Wie Volkswagen meldet, wurden insgesamt 485.000 Fahrzeuge an Kunden übergeben, das entspricht einem Rückgang von 18,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.Nach Einschätzung der Wolfsburger sei diese Entwicklung in erster Linie auf die Auswirkungen der WLTP-Umstellung in Europa und hier besonders in Deutschland zurückzuführen, wo die Auslieferungen um 42,6 bzw. 47,1 Prozent (!!!) unter dem Vorjahresmonat liegen.

Dass dieser dramatische Absatzrückgang auch mit einer zunehmenden Verärgerung und Abwanderung von Kunden angesichts des Umgangs mit dem Dieselbetrug zusammenhängen könnte, erwähnt der Autobauer nicht. Doch immer mehr Fahrverbote einerseits und die Weigerung andererseits, die Konzern-Stinker per Hardware-Nachrüstung einigermaßen sauber zu machen, werden vermutlich ebenso ihre Spuren in der Absatzstatistik hinterlassen.

Pfeifen imj Dunkeln?
Noch gibt man sich bei VW aber betont gelassen: "Die hervorragenden Zahlen seit Jahresbeginn federn die Entwicklung im September allerdings ab. Im Jahresverlauf wurden bislang weltweit insgesamt 4.622.900 Fahrzeuge ausgeliefert. Mit einem Plus von 2,9 Prozent bleibt die Marke damit weiterhin über Vorjahresniveau." so VW in einer Pressemitteilung. Auch Volkswagen Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann verbreitet Optimismus: „Dieses Jahr ist bislang das erfolgreichste für Volkswagen. Die Entwicklung im September ist ein Dämpfer – war allerdings nach den Rekorden im Sommer von uns antizipiert worden. Der Oktober wird ebenfalls noch von der Umstellung auf das WLTP-Prüfverfahren beeinflusst sein. Aktuell liegen für volumenstarke Varianten aller 14 Modelle unserer Marke WLTP-Zertifizierungen vor. Die Umstellung wird zum Jahresende so gut wie abgeschlossen sein. Deshalb gehen wir davon aus, bis dahin zu unserer alten Stärke zurückzukommen. Wir setzen ab November in Europa zur Jahresendrallye an.“

Wie geht´s weiter?
Man wird sehen, ob sich die Verkaufszahlen ab November tatsächlich wieder berappeln. Die Hoffnung, dass ein - verständlicherweise häufig stocksauerer - VW-Kunde beim Fahrzeugneukauf unverdrossen wieder ein Auto aus dem Konzernverbund VW, Audi, Skoda oder Seat erwirbt, wirkt allerdings nicht wirklich realistisch.

 

Freitag, Mai 03, 2024