WIR KÄMPFEN MIT ALEX

Alex mit seiner Laura Alex mit seiner Laura . Foto: DKMS

Familie und Freundeskreis starten großen deutschlandweiten Registrierungsaufruf für 33-Jährigen Alex

Mitten in seiner schönsten Zeit kam für Alex die Diagnose Blutkrebs. Aus eigener Kraft kann der passionierte Taekwondo Sportler und Trainer nicht gesund werden. Er benötigt eine Stammzellspende. Familie und Freundeskreis haben einen großen Registrierungsaufruf mit der DKMS gestartet. Wer helfen möchte, gesund und zwischen 17 und 55 Jahren alt ist, kann sich über www.dkms.de/alexander ein Registrierungsset nach Hause bestellen und so vielleicht Leben retten.

Wer ist Alex?
In Stuttgart begann Alex seinen beruflichen Weg und es war keine Liebe auf den ersten Blick: die laute überfüllte Innenstadt, Verkehrschaos außerhalb, der gewöhnungsbedürftige Dialekt und Beinkrämpfe nach jeder Fahrradtour, weil einfach kein Weg und keine Straße flach sein wollten. Aber schließlich fand er hier alles, was er zu seinem Glück brauchte: einen großartigen Arbeitgeber, wunderbare Kollegen, Freunde… Auch viele Orte mit besonderer Bedeutung und natürlich seinen Lieblingsstadtbezirk – Zuffenhausen. Wahlheimat nicht nur für ihn selbst, sondern auch des Sportvereins in dem er sechs glückliche Jahre verbracht hat – Taekwondo Center Babic Stuttgart. Zuerst als Kämpfer, zuletzt als Trainer der Nachwuchs-Kampfgruppe, zahllose Stunden in der Trainingshalle, in Arbeit an der geliebten Sportart, mit Menschen die man gern hat.

Allein wird Alex es nicht schaffen
Nun braucht Alex die Unterstützung dieser Menschen. Im Juli erreichte ihn die niederschmetternde Diagnose: akute Leukämie. Im Kampf gegen sie wird er auf eine Stammzellenspende angewiesen sein. Alex wandert gerne durch die Welt, liebt Reisen, fremde Kulturen und Sprachen. Er fühlt sich in kubanischen Slums genauso wohl wie am Strand in Gambia beim Reiskochen mit Einheimischen – am liebsten mit seiner Verlobten Laura. Beide haben sich in einem Irishdance Verein kennengelernt. Doch seine Leidenschaft seit seiner Kindheit ist Taekwondo. Ob als Breitensportler, jahrelang als Vollkontakt-Wettkämpfer oder als Trainer. „Als ich meine ersten eigenen Schützlinge auf Turniere fahren durfte, habe ich endgültig meine Erfüllung gefunden. Was ich beim Taekwondo gelernt habe und nun versuche dem Nachwuchs weiterzugeben: Bei Kampfkunst und im Leben kommt es nur auf eins ernsthaft an: niemals aufzugeben“, resümiert der 33-jährige, der 2002 mit seinen Eltern und seinen beiden Geschwistern aus Russland nach Deutschland gekommen ist.

Erste Symptome, dann die Diagnose
Doch vor wenigen Wochen fühlte er sich scheinbar grundlos müde und schlapp, kam nicht mehr auf sein Leistungsniveau. Er dachte zunächst an eine Art Burnout. Als Magen-Darm-Beschwerden und Lymphknotenschwellungen an verschiedenen Stellen hinzukamen, war klar, dass das genauer untersucht werden muss. Als zusätzlich nächtliches Erbrechen und Fieber hinzukamen, zog Alexanders Verlobte Laura die Reißleine und brachte ihn in die Notaufnahme. Nach einem endlos langen Tag und vielen Untersuchungen und Knochenmarkpunktionen, konnte Alex als aktiv mitdenkender Patient sehr gut nachvollziehen, welche Verdachtsdiagnosen die Ärzte jeweils im Blick hatten. „Aber seit der Unterbringung im Fachbereich Onkologie war mir klar, dass es sich wohl um keine harmlose Krankheit handeln würde. Die Bestätigung einer Leukämie riss uns dennoch den Boden unter den Füßen weg. Aber immerhin hatten wir jetzt eine Diagnose und wussten, wogegen wir kämpfen können“, erinnert sich Alex Verlobte Laura, die wissenschaftliche Mitarbeiterin der Charité ist. „Direkt mit der Diagnose erklärten uns die Ärzte, dass Alex auf eine Stammzellspende angewiesen ist und Alex es aus eigener Kraft nicht schaffen kann. Das schnelle Handeln des medizinischen Personals und das Verständnis, dass diese Krankheit nicht unbesiegbar ist, gaben uns Mut.“

An Hochzeit und Urlaub ist nicht zu denken
Aktuell ist der Wahlberliner stationär in der Charité und erhält seine erste Chemotherapie. Vormittags stehen Untersuchungen auf der neuen Tagesordnung und nachmittags die Besuche seiner Verlobten Laura. Die für Dezember geplante Hochzeit muss auf unbestimmte Zeit verschoben werden, genauso wie der für August geplante Urlaub nach Aserbaidschan, Georgien und Armenien. „Falls Ihr noch zweifelt - traut Euch jetzt! Macht den ersten Schritt und registriert euch unter www.dkms.de/alexander Traut Euch, ein Held zu sein und womöglich ein Leben zu retten! Es ist so wunderbar, dass wir heute so weit sind, selbst gegen eine solche Krankheit kämpfen zu können“, lautet der Aufruf des jungen Patienten.

Einfache Registrierung
Die Registrierung geht einfach und schnell: Mithilfe von drei medizinischen Wattestäbchen und einer genauen Anleitung sowie einer Einwilligungserklärung kann jeder nach Erhalt des Sets selbst einen Wangenschleimhautabstrich vornehmen und anschließend per Post zurücksenden, damit die Gewebemerkmale im Labor bestimmt werden können. Spenderinnen und Spender, die sich bereits in der Vergangenheit registrieren ließen, müssen nicht erneut teilnehmen. Einmal aufgenommene Daten stehen auch weiterhin weltweit für Patienten zur Verfügung. Besonders wichtig ist es, dass die Wattestäbchen nach dem erfolgten Wangenschleimhautabstrich zeitnah zurückgesendet werden. Erst wenn die Gewebemerkmale im Labor bestimmt wurden, stehen Spender für den weltweiten Suchlauf zur Verfügung.

Alex hat noch so viel vor und braucht dazu dich
„Ich will meine Verlobte heiraten, ich möchte Kinder mit ihr, ich möchte Französisch-Polynesien bereisen und wenn wir etwas sesshafter geworden sind, einen ganzen Haufen Katzen aus dem Tierheim holen, mindestens 2!“ „Ich will meinem Patenkind schwimmen beibringen und sehen, wie er uns allen über den Kopf wächst und Dinge schafft, die wir nie für möglich gehalten hätten.“ „Ich will Schöffe bei Gericht werden, aus Holz schnitzen und Gitarre spielen lernen. Ich will in die Kommunalpolitik.“ „Ich möchte als Ingenieur mittendrin dabei sein, wenn wir die Herausforderungen der Zeit meistern, technologischen Fortschritt und Umweltschutz miteinander vereinen, Menschen zeigen, dass sie die Zukunft nicht fürchten müssen, auch wenn sie Veränderungen mit sich bringt und Menschen ermuntern, sich selbst und Ihr Verhalten verändern zu können um mit der Zeit zu gehen.“

„Ich will als Taekwondotrainer Menschen zumindest etwas von dem zurückgeben, was diese tolle Sportart mir gegeben hat. Eines Tages in einem eigenen Verein. Aber diese Vision ist nach bald 30 Jahren in der Sportart so detailreich, dass sie zur Beschreibung ein eigenes Kapitel bräuchte...“

Auch Spenden ist möglich
Auch Geldspenden helfen Leben retten, da der DKMS für die Neuaufnahme jeder Spenderin oder jeden Spenders Kosten in Höhe von 40 Euro entstehen.

DKMS Spendenkonto
IBAN: DE61 7004 0060 8987 0005 42
Verwendungszweck: AHI 001, Alex

Mittwoch, Mai 01, 2024

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