Hyundai Tucson 2.0 CRDi: Diesel-Hybride mit 48 Volt

Der neue Tucson 2.0 CRDi Der neue Tucson 2.0 CRDi Foto: Hyundai

Neuer Tucson 2.0 CRDi 48-Volt-Mildhybrid ab Sommer im Handel - Ziel: sieben Prozent Emissions- und Kraftstoffeinsparungen im neuen WLTP-Prüfzyklus

Während deutsche Hersteller noch immer bei den Abgaswerten ihrer Diesel mogeln und tricksen was das Zeug hält, treiben Hersteller wie Hyundai die Elektrifizierung ihrer Modellpalette voran: Ab Sommer bietet der südkoreanische Hersteller seinen Bestseller Tucson auch mit der kraftstoffsparenden 48-Volt-Technologie an. Der Tucson 2.0 CRDi 48-Volt-Mildhybrid wird das erste Modell in der Hyundai Produktpalette mit dieser neuen Antriebstechnologie sein.

E-Motor plus Diesel, Euro 6d-Temp
Hyundai koppelt im Tucson das 48-Volt-System mit seinem 2,0 Liter großen und 137 kW/186 PS starken CRDi-Diesel der neuesten Generation mit Abgasnorm Euro 6d-Temp. Was das in puncto Verbrauch bringt, ist noch offen; Hyundai rechnet aber mit rund sieben Prozent besseren Verbrauchs- und Emissionswerten - gar nicht schlecht.

„Der neue Mildhybrid-Diesel im überarbeiteten Hyundai Tucson ist Teil unserer umfassenden Elektrifizierungsstrategie. Bis 2020 wird Hyundai 15 Modelle mit alternativen Antrieben in Deutschland einführen. Mit dem Mildhybrid-System im Tucson ermöglichen wir einem großen Kundenkreis ein umweltfreundliches Fahrzeug im beliebten Kompakt-SUV-Segment zu fahren“, so Markus Schrick, Geschäftsführer Hyundai Motor Deutschland.

new hyundai tucson 03Foto: HyundaiMehr Fahrdynamik, mehr Effizienz
Die für die Elektrifizierung konzipierte Technologie umfasst eine 48-Volt-Lithium-Ionen-Batterie mit 0,44 kWh Speichervolumen, einen Mildhybrid-Startergenerator (MHSG) und einen Gleichspannungswandler, der das herkömmliche 12-Volt-Bordnetz mit dem neuen 48-Volt-System verbindet. Der elektrische Startergenerator ist über einen Riemen mit der Kurbelwelle verbunden und unterstützt den Diesel beispielsweise beim kräftigen Beschleunigen mit bis zu 12 kW. Beim leichten Beschleunigen entlastet der Startergenerator den Diesel und reduziert so Emissionen und Kraftstoffverbrauch um bis zu sieben Prozent. Effizienz und Fahrspaß ergänzen sich optimal.

Rekuperation inklusive
Den für den Antrieb nötigen 48-Volt-Strom bezieht der Startergenerator aus der Lithium-Ionen-Batterie unter dem Kofferraumboden. Während des Bremsens, Ausrollens oder bei Bergabfahrten wirkt der Startergenerator wie ein Dynamo und gewinnt Energie zurück, mit der die Batterie wieder aufgeladen wird. Im Gegensatz zu herkömmlichen 12-Volt-Start-Stopp-Systemen ermöglicht der Mildhybrid-Antrieb im Hyundai Tucson die Start-Stopp-Funktion auch im Fahrbetrieb. So schaltet das System den Verbrennungsmotor bereits beim Ausrollen oder Abbremsen ab. Sobald der Fahrer das Gaspedal betätigt, startet der Startergenerator den Diesel wieder. Den Antriebs- und Lademodus sowie das Zusammenspiel von Motor und Startergenerator regelt eine Steuerelektronik automatisch.

48-Volt-Mildhybride sind bei Hyundai schwer im Kommen
Zunächst startet die neue Antriebstechnologie im Tucson in Verbindung mit dem 186 PS starken 2,0-Liter-CRDi-Diesel und Allradantrieb. Das 48-Volt-System kann wahlweise mit dem Sechsgang-Schaltgetriebe oder mit der ebenfalls neu entwickelten Achtgang-Automatik bestellt werden. Im Frühjahr 2019 wird die 48-Volt-Technologie im Tucson auch im dem neuen 1,6-Liter-Dieselmotor erhältlich sein.

new hyundai tucson interior 03Das Interieur des Tucson 2.0 CRDiDie Produktion des Tucson 2.0 CRDi 48-Volt-Mildhybrid startet im Juni 2018 im tschechischen Werk in Nošovice. In Deutschland werden die ersten Fahrzeuge noch im Sommer ausgeliefert. Zur Modellüberarbeitung des Tucson gehören auch die Anpassung an die aktuelle Designsprache und zahlreiche Assistenzsysteme wie die adaptive Abstandsregelung Auch beim Thema Konnektivität ist der Hyundai Tucson auf der Höhe der Zeit und bietet die umfassende Smartphone-Anbindung über Android Auto und Apple CarPlay.

Wir meinen
Unaufgeregt und systematisch entwickelt sich Hyundai immer mehr zu einem sehr ernstzunehmenden Anbieter. Lange vorbei sind die Zeiten, da man von den Südkoreanern nur durchschnittliche Leistung und langweiliges Design erwarten konnte. Der neue Tucson zeigt, dass Hyundai seine Chancen nutzt, während andere noch immer tief und fest schlafen. Traurig, wie deutsche Hersteller technischen Vorsprung, Goodwill und Vertrauen verspielen, aber die Schwäche des einen ist die Chance des anderen - das nutzt Hyundai sehr clever für sich.

Donnerstag, Mai 02, 2024