Bislang haben die meisten von uns die Corona-Pandemie glücklicherweise gut überstanden. Doch die nächste Welle steht vor der Tür: Mit Beginn des Herbstes, kühleren Temperaturen und weniger Sonnenlicht werden wir uns vermehrt in geschlossenen Räumen aufhalten – das ist ideal für die Verbreitung von Viren. Was können wir also tun? Nun, neben den bekannten „AHA-Regeln“ (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske) wird es wichtig sein, sich noch mehr mit dem Thema Desinfektion zu beschäftigen.
Viele Infektionsherde
Wer sich nicht der Enge voller Busse und Bahnen aussetzen möchte, wem die Wege für das Fahrrad zu weit sind, der fährt Auto. Aber auch das eigene Auto ist ein Infektionsherd, denn wer abends wieder heimwärts fährt, wer Tüten vom Einkaufen in´s Auto schleppt, der trägt ständig Keime ins Auto. Das gilt auch für Corona-Viren, die ja nicht nur über Aerosole, sondern auch über Oberflächen übertragen werden. Im Sommer mag die UV-Strahlung der Sonne den meisten Corona-Viren den Garaus machen – das klappt in Herbst und Winter aber leider nicht mehr. Besonders kritisch wird das Thema, wenn man sich in einen Mietwagen oder ein Carsharing-Auto setzt. Wer hier zuvor gesessen hat, ob gesund oder krank – wir werden es kaum erfahren.
100 ml reichen. Foto: STUTTGART EXPRESSWir testeten das Gegenmittel
Umso erfreulicher, wenn man über eine clevere Lösung stolpert, die das Thema Coronaviren und sonstige Erreger im Auto entschärft: Ein spezielles Desinfektionsspray, mit dem man narrensicher alle Keime im Fahrzeuginnenraum abtötet. Das Spray kommt aus dem Hause Collonil bleu und nennt sich „Sanitizer car“. Das Hygiene-Sprühsystem auf Ethanol-Basis wirkt gegen Bakterien, Pilze und behüllte Viren (inkl. Corona), ist unbedenklich für Mensch und Tier und schonend zum Interieur. Klar, dass wir das selber testen wollten!
Schnelle und zuverlässige Desinfektion
Die Bedienung ist wirklich einfach: Lüftung auf volle Leistung stellen, damit die Inhaltsstoffe gut verteilt werden, Kappe abziehen, Dose in die Mittelkonsole stellen, Sprühknopf kräftig drücken, Auto verlassen und Türen schließen. Logisch, dass auch die Fenster geschlossen sein sollten. Durch den Luftstrom des Gebläses verteilt sich jetzt die Desinfektionslösung gleichmäßig über alle Oberflächen, Griffe, Hebel oder Screens bis in die letzte Ritze, tötet alle Keime ab und sorgt für einen angenehmen Duft. Nach rund 3 Minuten hört die Dose zu sprühen auf; jetzt öffnet man alle Türen und lüftet gut durch, fertig.
Alle Türen auf zum Lüften. Foto: STUTTGART EXPRESSEtwas länger dauert´s aber schon
Die Desinfektion geht flott, aber mit den genannten 3 Minuten ist es nicht ganz getan, schließlich ist gründliches Lüften sehr wichtig. Rund 10 Minuten empfiehlt der Hersteller selbst für´s Lüften bei vollständig geöffneten Türen, sodass der gesamte Prozeß etwa eine Viertelstunde dauert. Das ist raketenschnell im Vergleich zu einer manuellen Desinfektion und sehr viel gründlicher; dabei wirkt das Mittel so sanft, dass es die verschiedenen Oberflächen und Materialien im Innenraum nicht angreift; das bestätigt auch unser Test.
Für wen ist regelmäßige Desinfektion sinnvoll?
Wer seit Beginn der Corona-Pandemie die Nutzung von Mietwagen oder Carsharing vermeidet, um Ansteckungsgefahren aus dem Wege zu gehen, kann die Angebote mit „Sanitizer Car“ ohne Weiteres nutzen. Privatwagen müssen im Normalfall natürlich nicht vor jeder Fahrt desinfiziert werden; hier bietet sich eher eine Frequenz von 1x pro Woche an. Für Menschen mit erhöhtem Risiko ist eine häufigere Desinfektion aber durchaus sinnvoll. Besonders, wenn sie mit wechselnden Personen unterwegs sind. Alle anderen sollten das Sprühsystem gezielt einsetzen, wenn:
- regelmäßig Personen mitfahren, die der Risikogruppe angehören,
- sie jemanden mit Erkältungssymptomen mitgenommen haben,
- der Wagen in der Werkstatt war
- das Fahrzeug jemand anderem überlassen wurde oder
- sie einen Mietwagen übernehmen und sich nicht sicher fühlen.
Nur einmal zu gebrauchen. Foto: STUTTGART EXPRESSWas kostet der Spaß?
Eine Dose enthält 100 ml; leider entleert sich die Dose bei Benutzung komplett, so dass sie danach wegzuwerfen ist. Unter dem Aspekt von Müllvermeidung und Ressourcenschonung hätten wir mehrfach nutzbare Dosen sinnvoller gefunden. In puncto Kosten empfiehlt der Hersteller einen Verkaufspreis pro Dose von 2,25 Euro, online ist der Preis seltsamerweise sehr oft höher. Im Monat reden wir von etwa 9,00 Euro - arm wird man von "Sanitizer Car" also nicht. Wer häufig Mietwagen nutzt, sollte den Innenraum dagegen vor jeder Nutzung entkeimen, was die Kosten entsprechend erhöht. Insgesamt hält sich das Kostenkapitel in vernünftigen Grenzen.
Wir meinen
Innenraum-Desinfektion ist an sich nichts Neues; viele Autofahrer sind es gewohnt, zentrale Bedienelemente regelmäßig mit Desinfektionstüchern abzuwischen. Zeit, öfters den ganzen Innenraum auszuwischen, hat aber kaum jemand, so dass die Desinfektionsqualität doch recht begrenzt ist. Neu ist hier deshalb die Kombination aus Einfachheit der Bedienung, hoher Gründlichkeit und enormer Zeitersparnis. Und so manchem Auto tut es gut, statt langjähriger Alltagsgerüche plötzlich den feinen Duft von „Sanitizer Car“ im Innenraum zu haben. Gute Sache!