Vergiftungsgefahr beim Grillen: Immer gut lüften!

Vergiftungsgefahr beim Grillen: Immer gut lüften! Foto: DEKRA

Vorsicht beim "Angrillen" in geschlossenen und nur halboffenen Räumen +++ Gefahr der Kohlenmonoxid-Vergiftung

Mancher kann den Start der neuen Gillsaison kaum noch erwarten und wirft den Bruzzler schon an kalten Tagen an. Wer sich dabei auf halboffene Terrassen oder in Garagen zurückzieht, spielt allerdings mit dem Feuer. Ist die Location nicht gut belüftet, droht unter Umständen eine lebensgefährliche Vergiftung durch Kohlenmonoxid (CO). Es entsteht überall dort, wo Kohle, Holz und Gas, aber auch Pellets oder Öl verbrannt werden und zugleich wenig Sauerstoff zugeführt wird. Jedes Jahr kommen in Deutschland mehrere Hundert Menschen durch eine CO-Vergiftung ums Leben, Tausende werden in eine Klinik eingeliefert. Auf die Warnfunktion ihrer Sinne können sich die Grillmeister der Nation dabei nicht verlassen.

Kohlenmonoxid bemerkt man nicht
Das hochgiftige Gas ist geruch-, farb- und geschmacklos und wird von den anwesenden Personen meist nicht bemerkt, wenn es sich ausbreitet”, erklärt DEKRA-Experte Lars Inderthal. Gefährlich ist nicht nur der Aufenthalt unmittelbar an der Grillstelle selbst. Auch wenn die Verbrennungsgase in benachbarte Wohnräume ziehen, die nicht ausreichend belüftet sind, kann es dort zu Vergiftungen kommen.

Daher dürfen Kohle- und Gasgrills unter keinen Umständen in Innenräumen betrieben werden. Auch in Einzel- und Tiefgaragen besteht selbst bei geöffneten Türen ein hohes Risiko: Werden die Rauchgase der Grillstelle nicht durch frische Luft schnell genug ausgetauscht, kann die Kohlenmonoxid-Konzentration auf einen lebensbedrohlichen Wert steigen. Auch zum Abkühlen darf ein nachglühender Grill nicht in Innenräumen gestellt werden.

Kohlenmonoxid kann sogar durch Wände dringen
Die Gefahr einer CO-Vergiftung ist nicht auf Grillgeräte beschränkt. Risiken können auch bei unzureichender Wartung oder verstopften Abgasrohren von Gasthermen und Ölheizungen ausgehen. Ebenso ist in Tiefgaragen auf gute Belüftung zu achten, Verbrennungsmotoren sollten nur so lange laufen wie unbedingt erforderlich. Liebhaber von Shishas sind ebenfalls gefährdet und sollten für eine ausreichende Lüftung der Räume sorgen.

Schlaue Idee: CO-Warnmelder
Wer sich in Räumen mit Kaminöfen, Öl- oder Gasheizungen vor einer Kohlenmonoxid-Vergiftung schützen will, kann einen speziellen CO-Warnmelder installieren, der ähnlich wie ein Rauchmelder funktioniert, aber auf erhöhte CO-Konzentrationen reagiert. Gibt er ein Warnsignal ab, heißt das: sofort das Haus verlassen und mit der 112 die Feuerwehr rufen. CO-Warnmelder  sollten nicht wie Rauchmelder unter die Decke, sondern in ‚Kopfhöhe‘ von Personen angebracht werden. Nähere Infos liefert die Gebrauchsanleitung des Gerätes. (DEKRA Info)

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Freitag, Mai 03, 2024