Fahrradfreundlichkeit: Böblingen macht Sprung nach vorn

Fahrradfreundlichkeit: Böblingen macht Sprung nach vorn Foto: BMVI / Event Consult GmbH / DECKBAR PHOTOGRAPHIE

ADFC-Fahrradklima-Test 2020: Böblingen holt massiv auf +++ Innerhalb Baden-Württembergs auf Platz 4 +++ Stuttgart deutlich schlechter

Die große Umfrage zur Fahrradfreundlichkeit in Deutschlands Städten und Gemeinden ist ausgewertet und hat einen neuen Teilnahmerekord aufgestellt. Rund 230.000 Menschen haben 1.024 Städte und Gemeinden in Deutschland zu ihrer Fahrradfreundlichkeit bewertet.

Böblingen ist „Aufholer“ des Jahres
Die Stadt Böblingen ist dabei zum „Aufholer“ des Jahres 2020 (Städtegruppe 50.000 bis 100.000 Einwohner/-innen) gekürt worden und liegt damit bundesweit auf Platz 17, innerhalb Baden-Württemberg auf Platz 4. Böblingen hat sich von der Schulnote 4,3 (2018) auf die Schulnote 3,6 (2020) verbessert. Dies ist ein Grund zur Freude, aber zugleich auch Antrieb für eine bessere Radinfrastruktur und Radkultur im Zusammenspiel mit den anderen Mobilitätsarten in der Stadt. Demgegenüber kommen Stuttgart und Esslingen jeweils nur auf ein Ergebnis von 4,2, während auch Ludwigsburg mit der Note 3,6 bewertet wird.

„Auszeichnung und Ansporn zugleich“
Im Rahmen einer digitalen Veranstaltung erhielt Oberbürgermeister Dr. Stefan Belz die Urkunde und betonte: „Wir sind sehr dankbar für diese Würdigung, die Auszeichnung und Ansporn zugleich ist. Bei der städtischen Radinfrastruktur hat Böblingen in den vergangenen Jahren mächtig aufs Tempo gedrückt, und es geht weiter – dank des Engagements im Gemeinderat und der Bürgerschaft. Mit dem Ausbau unseres Radwegenetzes, der Anbindung des Radschnellwegs nach Stuttgart und Ehningen, mit der Einrichtung von acht Regio-Rad-Stationen oder dem Verleih von Lastenrädern leisten wir einen wertvollen Beitrag zur Mobilitätswende. Denn die Zukunft der Böblinger Mobilität ist nachhaltig, klimafreundlich und vernetzt. Selbst lege ich Strecken in der Stadt häufig mit dem Fahrrad zurück. Fahrradfahren hält gesund, schützt das Klima, und auf den neuen Radwegen lässt sich schnell und sicher unterwegs sein.“

Hintergrund zur Befragung und weitere Ergebnisse
Der ADFC-Fahrradklima-Test ist die größte Befragung zum Radfahrklima weltweit und fand im letzten Jahr zum neunten Mal statt. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) fördert den ADFC-Fahrradklima-Test 2020 aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans. Der Test hilft, Stärken und Schwächen der Radverkehrsförderung zu erkennen. Die Online-Umfrage fand zwischen 1. September und 30. November 2020 statt.

Nun liegen die Ergebnisse vor. Prämiert wurden die fahrradfreundlichsten Städte und Gemeinden nach sechs Einwohner-Größenklassen sowie diejenigen Städte, die seit der letzten Befragung am stärksten aufgeholt haben. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und der ADFC-Bundesvorsitzende Ulrich Syberg haben die erfolgreichsten Städte ausgezeichnet.

Beim ADFC-Fahrradklima-Test 2020 liegt bei den Großstädten über 500.000 Einwohner/-innen Bremen vor Hannover und Frankfurt am Main. In der Städtegröße 200.000 bis 500.000 Einwohner/-innen platziert sich Karlsruhe vor Münster und Freiburg im Breisgau. Göttingen bleibt bei den Großstädten mit 100.000 bis 200.000 Einwohner/-innen auf Platz eins, gefolgt von Erlangen und Heidelberg. In der Kategorie 50.000 bis 100.000 Einwohner/-innen siegt Nordhorn vor Bocholt und Konstanz. Bei den Städten 20.000 bis 50.000 Einwohner/-innen liegt Baunatal erneut vorne, während Meckenheim und Westerstede die Plätze zwei und drei neu erobern. Bei den Städten bis 20.000 Einwohner schneidet Wettringen dieses Mal am besten ab, gefolgt von Reken und Rutesheim.

Gutes Sicherheitsgefühl hat Priorität
Die deutschlandweite Auswertung ergab, dass Radfahrer/-innen ein gutes Sicherheitsgefühl (81 Prozent), die Akzeptanz von Radfahrenden durch andere Verkehrsteilnehmende (80 Prozent) sowie ein konfliktfreies Miteinander von Rad- und Autoverkehr (79 Prozent) besonders wichtig sind. Die Fahrradfreundlichkeit wird bundesweit, wie auch schon 2018, mit der Schulnote 3,9 bewertet. Damit hat sich das Radklima in Deutschland insgesamt nicht verändert und ist weiter nur ausreichend.

Freitag, Mai 17, 2024

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