Toyota e-Palette auf der CES 2018

Der "e-Palette" Der "e-Palette" Foto: Toyota

"e-Palette": Toyotas flexibles und vollelektrisches Konzeptfahrzeug für ein neues Mobilitätssystem

Komisch sieht er ja schon aus, der (oder die?) "e-Palette". Und wer auch immer sich diesen Namen ausgedacht hat: Die Attribute "klangvoll"," inspirierend" oder "begehrenswert" standen offensichtlich nicht im Pflichtenheft. Statt dessen denkt man bei dem Namen "e-Palette" vor allem an einen Elektro-Lastesel, ein irgendwie elektrisch angetriebenes Arbeitstier. Aber das scheint Toyota nicht weiter interessiert zu haben, denn schließlich präsentiert der japanische Autobauer unter genau diesem Namen auf der Consumer Electronics Show (CES; bis 12. Januar 2018) in Las Vegas seine neue „e-Palette“: Dieses vollelektrische Konzeptfahrzeug erfüllt vollautonom und flexibel die unterschiedlichsten Bedürfnisse künftiger Mobilität. Die kastenförmige Studie ist dabei Teil einer neuen Geschäftsallianz für Mobilitätsdienste, an der sich verschiedene Unternehmen wie Amazon, Pizza Hut und Uber beteiligen. Das klingt nach geballter Nützlichkeit - was steckt dahinter, eine Art Elektro-Transporter?

Toyotas Beitrag für eine bessere Gesellschaft
„Die Automobilindustrie befindet sich derzeit in ihrer größten Phase der Veränderung, da Technologien wie Elektrifizierung, Vernetzung und autonomes Fahren große Fortschritte machen. Toyota verpflichtet sich weiterhin, immer bessere Autos zu bauen. Genauso wichtig ist die Entwicklung von Mobilitätslösungen, die dabei helfen, das Leben zu genießen. Und wir leisten unseren Beitrag, um eine noch bessere Gesellschaft für die nächsten 100 Jahre und darüber hinaus aufzubauen“, erklärte Akio Toyoda, Präsident der Toyota Motor Corporation (TMC). „Diese Ankündigung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen Mobilität und zeigt unsere kontinuierliche Expansion über traditionelle Autos und Nutzfahrzeuge hinaus hin zur Schaffung neuer Werte, einschließlich Dienstleistungen für Kunden.“

Aha - also doch ein Arbeitstier
Die auf der CES vorgestellte Allianz wird die Toyota Plattform für Mobilitätsdienstleistungen nutzen, um vernetzte Lösungen und ein flexibles Fahrzeug zu entwickeln. Das Ziel ist ein umfangreiches Ökosystem aus Hard- und Software, das Unternehmen dabei hilft, ihren Kunden mithilfe fortschrittlicher Technologien noch besser zu dienen. Zu den Partnern gehören Amazon, DiDi, Mazda, Pizza Hut und Uber, die unter anderem bei Fahrzeugplanung und Anwendungskonzepten zusammenarbeiten.

Vollautonom im Straßenverkehr
Im Zentrum steht dabei das sogenannte e-Palette Concept, das die Toyota Vision von autonomer Mobilität widerspiegelt. Die batterieelektrische Fahrzeugstudie, die ebenfalls in Las Vegas präsentiert wird, ist nicht nur vollautonom unterwegs, sondern lässt sich skalierbar an verschiedene Einsatzbereiche anpassen. Gleichzeitig können die Partnerunternehmen dank der offenen Software-Plattform auf Wunsch ihr eigenes autonomes Fahrsystem und Fahrzeugmanagement installieren.

Variables Innenraumkonzept
Das kastenförmige Elektroauto wartet mit einem offenen Innenraumkonzept auf, das das Fahrzeug je nach Bedarf in einen Lieferwagen, einen Bus für Fahrgemeinschaften, ein fahrbares Hotel oder einen rollenden Supermarkt verwandelt. Der flexible Rahmen erlaubt dabei auch den Wechsel der Aufgaben, während der niedrige, nahezu flache Einstieg jederzeit einen barrierefreien Zugang sicherstellt. Neben der außergewöhnlich hohen Variabilität können Kunden aus drei verschiedene Fahrzeuglängen von vier bis sieben Meter die passenden Abmessungen für ihre Zwecke wählen.

Offene API für Partner
Eine offene Programmierschnittstelle, das sogenannte Application Programming Interface (API), gewährt Technologie-Providern auf Wunsch Zugriff auf Fahrzeugdaten beispielsweise zum Zustand und zur Steuerung, die für die (Weiter-)Entwicklung automatisierter Fahrsysteme notwendig sind. Der Toyota e-Palette erlaubt auch automatische Updates. Ohnehin werden Fahrzeuginformationen vom Datenkommunikationsmodul (DCM) gesammelt und mit denen des Toyota Big Data Center (TBDC) zusammengeführt. So lassen sich unter anderem gezielte Finanzierungsoptionen unterbreiten; auch eine fachgerechte Wartung in Zusammenarbeit mit Toyota Händlern wird dadurch sichergestellt.

Wie soll´s weitergehen?
Die ersten Machbarkeitsstudien mit dem Toyota e-Palette sollen voraussichtlich Anfang der 2020er Jahre in verschiedenen Regionen, darunter die USA, starten. Auch bei den Olympischen und Paralympischen Spielen 2020 in Tokio ist geplant, dass solche Mobilitätslösungen zum Einsatz kommen. Wir sind gespannt.

Donnerstag, April 25, 2024