Der ID.3 basiert auf dem Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB) von Volkswagen. Die Plattform ist rein auf Elektro ausgelegt und schöpft die Möglichkeiten der E-Mobilität bestmöglich aus. So soll der ID.3 über hohe Reichweiten, viel Platz im Innenraum und ein dynamisches Fahrverhalten verfügen.
In Deutschland wird die Basisversion weniger als 30.000 Euro kosten. Das ist für ein Elektroauto relativ günstig, keine Frage. Allerdings kostet der aktuelle Golf "Trendline" als Benziner ab 24.505 Euro, also über 5.000 Euro weniger, bietet dafür aber mehr Reichweite, eine erfreulich lange Lebensdauer und kann ein dichtes Tankstellennetz nutzen. Wie es um Lebensdauer & Co. beim neuen ID.3 bestellt ist, muss sich dagegen erst zeigen. Möglicherweise wird der höhere Preis durch einen höheren "Coolness-Faktor" und Öko-Zuschüsse ja wieder ausgeglichen; zu wünschen wäre es VW und dem Automobilstandort Deutschland allemal.
Die Markteinführung des ID.3 erfolgt im Sommer 2020 europaweit nahezu gleichzeitig. Mehr als 35.000 internationale Kunden haben sich bereits jetzt einen ID.3 reserviert und als Frühbucher eine Anzahlung geleistet. In Sachen Nachhaltigkeit setzt der ID.3 neue Maßstäbe: Er wird bilanziell CO2-neutral produziert und damit ohne sogenannten „CO2-Rucksack“ an die Kunden übergeben. Die energieintensive Batterie-Zellfertigung des ID.3 erfolgt zum Beispiel zu 100 Prozent mit Ökostrom. Derzeit noch unvermeidbare Emissionen im gesamten Produktionsprozess des ID.3 werden unter anderem durch Unterstützung des Klimaschutzprojektes „Katingan Mataya Forest Protection“ auf der indonesischen Insel Borneo ausgeglichen.
Alle 8.000 Mitarbeiter absolvieren Qualifizierungsprogramm
Mit der schrittweisen Transformation des Fahrzeugwerks Zwickau stellt Volkswagen erstmals eine große Autofabrik vollständig auf die E-Mobilität um. Die Investitionen für den Umbau belaufen sich auf rund 1,2 Milliarden Euro. In der finalen Ausbaustufe ab 2021 werden in Zwickau sechs MEB-Modelle für drei Konzernmarken gebaut. Alle 8.000 Mitarbeiter werden im Rahmen von Qualifizierungsmaßnahmen auf die Produktion von E-Autos und den Umgang mit Starkstrom vorbereitet. Insgesamt absolviert die Zwickauer Mannschaft bis Ende 2020 rund 13.000 Trainingstage. Damit entstehen am Standort Zwickau langfristig zukunftsfeste Arbeitsplätze.
„Der ID.3 ist ein High-Tech-Auto aus einer High-Tech-Fabrik. Mit rund 1.700 Robotern, fahrerlosen Transportsystemen und voll-automatisierten Fertigungsprozessen zeigt Zwickau, wie eine zukunftsweisende Volumen-Produktion von Elektroautos heute aussehen muss“, so Thomas Ulbrich, Vorstand E-Mobilität der Marke Volkswagen. „Entscheidend für den Erfolg sind aber letztlich die Menschen, die das Auto produzieren: Unsere Mannschaft in Sachsen hat die zweijährige Umbauphase bis hin zum heutigen Produktionsanlauf mit viel Know-how und Engagement bewältigt. Eine großartige Teamleistung!“
Starkes E-Auto-Cluster am Standort Deutschland
Mit dem entschlossenen Einstieg in die E-Mobilität leistet Volkswagen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und schafft damit langfristige Perspektiven für seine rund 100.000 Beschäftigten an den deutschen Standorten. „Deutschland muss Treiber des Wandels sein und die gesamte Wertschöpfungskette der E-Mobilität beherrschen. Deshalb produzieren wir E-Autos in Deutschland und haben uns zugleich für die Entwicklung und Produktion von E-Maschinen, Batteriezellen und –systemen entschieden. In den kommenden Jahren wird in Deutschland ein starkes E-Auto-Cluster entstehen“, sagte Volkswagen-Chef Herbert Diess.
Neben der Fertigung im Werk Zwickau sind auch die Komponentenwerke Braunschweig, Kassel, Salzgitter und Wolfsburg am ID.3 beteiligt. Sie fertigen wichtige Bauteile wie die E-Maschine oder das Batteriesystem. Die Fahrzeugwerke Emden und Hannover sollen ab 2022 ebenfalls mit der Produktion von E-Autos beginnen. Zusammen mit Northvolt will der Konzern zudem eine Gigafactory für Batteriezellen in Salzgitter aufbauen.