Seit heute gibt es endlich die - gefühlt viel zu lange - von SAP und Telekom gemeinsam entwickelten Corona-App. Ziel ist es, Infektionsketten schnell und effizient auch in großer Zahl nachverfolgen zu können, um Ansteckungsrisiken zu vermeiden bzw zu senken. Eine gute Sache, wenn sich ausreichend viele Menschen die App installieren; 60 Prozent und mehr sind das Ziel. Immerhin kommt die App rechtzeitig vor der befürchteten "zweiten Welle" der Corona-Infektionen. Bis es vielleicht soweit ist, könnten so viele Menschen die App installiert haben, dass das Virus viel effizienter bekämpft werden könnte.
Aber ist die App überhaupt sicher? Über das Thema Datensicherheit wurde im Vorfeld viel gestritten und diskutiert, schließlich überlässt man der App nicht nur seine Standortdaten, sondern ermöglicht auch den Informationsaustausch mit anderen Smartphones und letztendlich die Weitergabe eigener Daten. Das Problem scheint aber gelöst: Mittlerweile ist selbst der in Sachen Datensicherheit sehr sensible Chaos Computer Club mit dem Sicherheitslevel der App zufrieden.
Sicherheit hat erste Priorität
Dazu erklärt der Präsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Arne Schönbohm: "Das BSI stand den Entwicklerinnen und Entwicklern der Corona-Warn-App von Anfang an beratend zur Seite, um bei jedem Schritt ein Höchstmaß an IT-Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten. Im engen Austausch mit der Bundesregierung, dem Robert Koch-Institut und den Entwicklern der App haben wir unsere Expertise insbesondere durch entwicklungsbegleitende Tests der App und der zugehörigen Backend-Infrastruktur eingebracht.
Zudem waren unsere IT-Grundschutz-Expertinnen und –experten maßgeblich an der Erarbeitung und Umsetzung des Sicherheitskonzepts beteiligt. Dadurch wird die Corona-Warn-App sicher und datenschutzfreundlich dazu beitragen, die Corona-Pandemie einzudämmen. Ich selbst habe die App sofort heruntergeladen und werde sie auch meinem Umfeld empfehlen. Vertrauen schaffen und Grundrechte durch Technik und angemessene Sicherheitsmaßnahmen fördern und bewahren – dafür steht das BSI. Die Corona-Warn-App lebt vom Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger dieses Landes. Damit sie dieses Vertrauen auch verdient, hat das BSI gemeinsam mit allen Beteiligten alle Möglichkeiten ausgeschöpft und steht auch weiterhin für die Informationssicherheit der App beratend zur Verfügung."
Transparente Entwicklung, hohe Sicherheitsstandards
Das BSI hat die Entwicklung der Corona-Warn-App von Beginn an in beratender Funktion begleitet. So unterstützte das BSI den Open-Source-Entwicklungsprozess etwa durch Code-Reviews und Penetrationstests des zur Verfügung gestellten Codes von Frontend und Backend. Im Zuge der Tests entdeckte kritische Schwachstellen wurden transparent gemacht und gemeinsam mit den Entwicklern behoben. Zudem war das BSI an der Erstellung der Sicherheitsdokumentation beratend beteiligt. Die Corona-Warn-App der Bundesregierung erfüllt alle für diese App zutreffenden Anforderungen aus der technischen Richtlinie "TR 03161 - Sicherheitsanforderungen an Digitale Gesundheitsanwendungen" des BSI. Sehr gut: Das BSI wird die weitere Entwicklung der Corona-Warn-App auch laufenden Betrieb eng begleiten.
Nicht mitzumachen wäre sträflich
Wir meinen: Unbedingt mitmachen, sofort downloaden und einrichten - das geht sehr flott und unkompliziert und funktioniert bei allen einigermaßen neuen Versionen von Android und iOS.Suchen Sie einfach im Playstore (oder bei Apple) nach "Corona-Warn", dann landen Sie bei dem richtigen Programm. Das ist deshalb wichtig, weil es jede Menge Corona-Apps gibt - und wir wollen uns ja nicht mit den falschen Apps das Handy vollrümpeln, oder?
Auch wenn wir es selbst etwas gruselig finden, einer App im Zweifelsfall sensible eigene Daten anzuvertrauen, sind die mit Corona verbundenen Risiken um ein Vielfaches höher, sind die möglichen Folgen nichts zu tun ungleich dramatischer. Jeder von uns konnte in den letzten Monaten miterleben, wie dieses Virus im Handumdrehen unser gesamtes öffentliches Leben lahmgelegt hat. Die Folgen in Form von weltweit massiven Wirtschaftseinbrüchen, Insolvenzen, Entlassungen und Existenzsorgen, Rekordschulden und politischer Destabilisierung vieler Regionen auf der Welt werden uns noch lange schwer belasten. Insofern dürfte klar sein, dass wir alles daran setzen müssen, das Virus schnell unter Kontrolle zu bekommen. Denn: Noch einen Lockdown können wir uns unter keinen Umständen leisten.
Mehr Informationen zur Corona-Warn-App
https://www.coronawarn.app/de.