Neues Corona-Virus: So schützen Sie sich

Neues Corona-Virus: So schützen Sie sich Foto: STUTTGART EXPRESS

Das "Neue Coronavirus" hat Deutschland erreicht. +++ UPDATE: Die WHO hat eine "gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite" ausgerufen +++

Das "Neue Coronavirus" bereitet sich mit hoher Geschwindigkeit von China auf alle Kontinente aus. Mittlerweile gibt es die ersten bestätigten Fälle in Deutschland, daneben auch in Frankreich, England und anderen europäischen Ländern.

Nachdem auch immer wieder von Todesfällen die Rede ist und die chinesische Regierung ganze Landstriche abriegelt, um die Ausbreitung zumindest zu verlangsamen, machen sich hierzulande viele Menschen Sorgen. Unwissenheit und fehlende Information verstärkt Angst- und ggf. auch Panikreaktionen. Wir haben deshalb die wesentlichen Infos zum "Neuen Coronavirus" zusammengetragen.

Wieso heißt der Erreger "Neuer" Coronavirus?
Das Virus heißt so, weil Coronaviren grundsätzlich schon länger bekannt sind. Es handelt sich um eine Virenfamilie, die u.a. durch SARS (SARS-Coronavirus, Pandemie 2002/2003) und das MERS-Coronavirus (tritt seit 2012 auf) einige Bekanntheit erlangt hat. Nun gibt es eine neue bisher unbekannte Variante - einstweilen "Neuer Coronavirus" oder "2019-nCoV" genannt.

Wie gefährlich ist dieses Virus?
Das ist noch unklar. Experten schätzen die Sterblichkeitsrate, also die Wahrscheinlichkeit, an einer Infektion zu versterben, mit etwa zwei Prozent als relativ gering ein. Allerdings ist die Datenlage noch so dünn, dass es für genauere Einschätzungen viel zu früh ist. Bis näheres bekannt ist, mag also der alte Spruch gelten: "Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste". Wer Fragen hat, mag sich auch an die kostenlose Hotline der Barmer wenden, die unter 0800 / 84 84 111 rund um die Uhr bereitsteht.

Wie steckt man sich an?
Nicht anders als bei einer normalen Grippe auch. Man spricht hier von sogenannten "Tröpfeninfektionen" oder "Schmierinfektionen". Von einer Tröpfcheninfektion spricht man, wenn ein infizierter Mensch etwa niest und dadurch Krankheitserreger fein in der Umgebungsluft verteilt. Wer nun diese Erreger einatmet, kann sich anstecken.

Eine Schmierinfektion (auch Kontaktinfektion) besteht dagegen, wenn jemand z.B. in die Hand hustet oder niest und damit die Erreger auf der Haut trägt. Alles, was mit dieser Hand berührt wird, trägt entsprechend den oder die Erreger, z. B. eine Haltestange im Bus oder in der U-Bahn, eine beliebige Türklinke usw. Jeder, der diese Gegenstände berührt (oder bei einer Begrüßung die Hand schüttelt), übernimmt die Erreger auf seine eigene Haut und trägt sie weiter. Reibt man sich dann die juckenden Augen oder die Nase oder einer der Finger gelangt in den Mund, gelangen die Viren über die Schleimhäute in den Körper und es kommt zu einer Ansteckung.

Woran erkennt man eine Infektion?
Die Symptome gehen von denen einer normalen Erkältung bis hin zu einer schweren Grippe. Wenig bekannt ist, wie viele Menschen jährlich an den Folgen einer Grippe-Infektion sterben - Tausende! Dagegen ist es noch zu früh für eine Aussage, ob das Neue Coronavirus eine höhere Sterblichkeitsrate als die üblichen Grippewellen hat. Wie schwerwiegend die Folgen im Einzelfall sind, hängt maßgeblich vom Gesundheitszustand und dem Alter ab. Menschen mit einem intakten Immunsystem haben - nach derzeitigem Erkenntnisstand - nur ein geringes Risiko. Die Süddeutsche Zeitung fasst wie folgt zusammen: "Für Menschen mit Vorerkrankungen scheinen die Viren besonders gefährlich zu sein. Rund 17 Prozent der Infzierten erkranken schwer, acht Prozent müssen künstlich beatmet werden. In den meisten Fällen löst das Virus jedoch nur schwächere Symptome aus, die an eine Grippe erinnern, dazu zählen etwas Husten, Fieber und Kurzatmigkeit."

Was bringen Atemmasken?
Nicht viel, gegen Schmierinfektionen helfen sie zwangsläufig nicht. Zumindest schützen Sie - eingeschränkt - gegen Tröpfcheninfektionen, denn die Atemwege sind ja durch die Maske bedeckt. Das gilt allerdings nur solange, wie man diese Masken konsequent trägt - und das ist einigermaßen unbequem, denn man schwitzt darunter. Auch die Qualität der Maske spielt eine große Rolle; löchrig wird der Schutz zudem dadurch, dass der Schutz nur so gut wie deren Sitz ist und man die Maske z.B. zum Essen abnehmen muss.

Inkubationszeit, Testverfahren und Behandlung
Wie das Robert-Koch-Institut mitteilt, liegt die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit, bei bis zu 14 Tagen. Mittlerweile gibt es auch spezielle Testverfahren, um eine Ansteckung festzustellen. Dazu das RKI: "Personen, die sich in einem Risikogebiet aufgehalten haben (z.B. in Wuhan, China) oder Personen, die Kontakt mit einer an 2019-nCoV erkrankten Person hatten, und innerhalb von 14 Tagen Symptome wie Fieber oder Atemwegsprobleme entwickeln, sollten ihre Ärztin oder Arzt aufsuchen. Wichtig ist vorher anzurufen. Kündigen Sie Ihren Praxis-/Krankenhaus-Besuch an und schildern Sie, dass Sie in der betroffenen Region waren oder Kontakt mit einer erkrankten Person hatten und entsprechende Symptome (z.B. Fieber) haben."

Wie ist die Behandlung?
Grundsätzlich nicht viel anders als bei anderen Atemwegserkrankungen. "Eine spezifische, d.h. gegen das neuartige Coronavirus selbst gerichtete Therapie steht derzeit nicht zur Verfügung. Für andere Coronaviren, wie beispielsweise MERS-CoV, sind manche Substanzen in der Erprobung im Rahmen von Studien. Sehr wirkungsvoll ist jedoch die supportive Behandlung der Infektion entsprechend der Schwere des Krankheitsbildes, die sämtliche unterstützende Maßnahmen umfasst (z.B. Sauerstoffgabe, Ausgleich des Flüssigkeitshaushaltes, ggf. Antibiotikagabe zur Behandlung von bakteriellen Alternativ-/Begleitinfektionen, engmaschiges Monitoring, ggf. unterstützende nicht-invasive/invasive Beatmung) sowie die Behandlung von relevanten Grunderkrankungen.", so das Robert-Koch-Institut.

Wie kann man sich und andere schützen?
Eigentlich ziemlich leicht durch die Beachtung grundlegender Hygieneregeln. Also: Häufiges Händewaschen und regelmäßige Händedesinfektionen. Vor dem Händewaschen weder die Augen, noch an Mund oder Nase herumreiben. Besonders im Büro oder bei der Arbeit keine fremden Tassen, Trinkgläser oder Bestecke verwenden oder zuvor sorgsam spülen. Wer schon einen Schnupfen hat: In die Armbeuge oder in Taschentücher niesen oder schneuzen, Taschentücher immer nur einmal benutzen und dann wegwerfen.

Und wer erkrankt ist?
Wer sich krank fühlt: Ab zum Arzt! Sich aus falschem Pflichtbewußtsein in die Arbeit zu schleppen und dort möglicherweise die Kollegen anzustecken ist keine gute Idee. Auch die Notaufnahmen der Krankenhäuser (z.B. Robert-Bosch-Krankenhaus) sind entsprechend vorbereitet; der Test auf Ansteckung mit dem Neuen Coronavirus ist in Stuttgart bereits möglich.

Weitere Infos
Robert-Koch-Institut: www.rki.de
24-Stunden-Hotline: 0800 / 84 84 111 (kostenlos, von der Barmer Ersatzkasse bereitgestellt)

Robert-Bosch-Krankenhaus
Auerbachstraße 110
70376 Stuttgart
Telefon 0711/8101-0
Telefax 0711/8101-3790
Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

 

Donnerstag, April 25, 2024

Wetter Region Stuttgart

Baustellen in und um Stuttgart