Toyota wird ab Anfang 2017 erstmals Busse mit Brennstoffzellenantrieb in Japan verkaufen. Nach mehreren erfolgreich absolvierten Feldversuchen will die Verkehrsbehörde in Tokio zwei der „Fuel Cell“-Busse mit der Bezeichnung Toyota FC Bus im Linienverkehr einsetzen.
Über 100 Brennstoffzellenbusse geplant
Im Vorfeld der Olympischen und Paralympischen Spiele 2020 in der japanischen Hauptstadt plant Toyota die Einführung von mehr als 100 Brennstoffzellenbussen, die vornehmlich im Großraum Tokio zum Einsatz kommen sollen. Vor diesem Hintergrund werden ab 2017 erstmals Brennstoffzellenbusse in Japan verkauft, um dieses neue, besonders umweltverträgliche Verkehrsmittel der Öffentlichkeit vorzustellen.
Der FC Bus wurde von Toyota entwickelt; das Unternehmen nutzte dabei seine Erfahrungen aus der gemeinsamen Entwicklung von Brennstoffzellenbussen mit der Konzerntochter Hino Motors. Im Bus kommt das Toyota Brennstoffzellensystem (TFCS) aus der Limousine Mirai jeweils doppelt zum Einsatz. Die Brennstoffzellentechnologie verwendet die Komponenten des Hybridantriebs, unterscheidet sich im Vergleich zu konventionellen Verbrennungsmotoren nicht nur durch einen CO2- und schadstofffreien Antrieb, sondern auch durch eine bessere Energieeffizienz.
Der Bus kann zudem als ein externes Stromversorgungssystem verwendet werden. Die Leistungsabgabe beträgt bis zu 9 kW und die Kapazität von 235 kWh. Damit lassen sich die Busse beispielsweise in Notfall- und Katastropheneinsätzen oder auch für die heimische Energieversorgung als Stromquelle nutzen.
Wasserstoff als Energielieferant der Zukunft
Für Toyota ist Wasserstoff ein wichtiger Energielieferant der Zukunft. Der Automobilhersteller hat mit dem Mirai die erste in Großserie gebaute Brennstoffzellenlimousine eingeführt und treibt auch die Entwicklung von Bussen und Gabelstaplern mit Brennstoffzellenantrieb sowie von stationären Brennstoffzellen für den heimischen Einsatz voran.
Wo bleibt Stuttgart?
Angesichts dieser Entwicklungen fragt sich: Warum können wir die Einführung von Brennstoffzellenbussen auf breiter Front nicht auch aus Stuttgart berichten? Die SSB AG ist seit 2013 Mitglied der Clean Energy Partnership (CEP) und testet seitdem bekanntlich mit vier Mercedes Citaro BZH (FuelCELL-Hybrid), während bereits seit 2011 in Hamburg gestestet wird. Wir finden: Es wird Zeit für Nägel mit Köpfen. Nichts gegen Tests, aber der Stadt des "Erfinders des Automobils" stünde es jetzt mal langsam gut zu Gesicht, bei der Einführung des Regelbetriebs brennstoffzellenbetriebener Busse im Öffentlichen Nahverkehr eine Vorreiter-Rolle zu übernehmen. Vielleicht ist man bei Toyota ja weiter als bei Daimler.
Technische Spezifikationen des Toyota Brennstoffzellen Busses
Fahrzeug | Länge / Breite / Höhe | 10,525 / 2,490 / 3,340 mm |
Kapazität (Sitze, Stehplätze, und Fahrer) | 77 (26+50+1) | |
Brennstoffzellen Stack | Name | Toyota FC stack |
Typ | Polymer Elektrolyt Zellen | |
Maximale Leistung | 2 x 114 kW (2 x 155 PS) | |
Motor | Typ | AC Synchron E-Motor |
Maximale Leistung | 2 x 113 kW /154 PS) | |
Maximales Drehmoment | 2 x 335 Nm | |
Hochdruck Wasserstofftank | Anzahl der Tanks | 10 |
Arbeitsdruck | 700 bar | |
Tank Speicherdichte | 5.7 wt% | |
Tankvolumen gesamt | 600 Liter | |
Batterie | Typ | Nickel-Metal Hydrid |
Bei Verwendung als Notstromversorgung | Maximal Leistung | 9 kW |
Kapazität | 235 kWh |