Opel Ampera-e: 500 Kilometer Reichweite

Chapeau: Der Ampera hat die beste Reichweite in seinem Segment. Chapeau: Der Ampera hat die beste Reichweite in seinem Segment. Foto: Opel

Elektromobilität ist für alle Automobilhersteller gesetzt - es ist völlig klar, welche Technologie die meiste Zukunft hat. Mit dem Ampera-e zeigt Opel, was derzeit technisch drin ist.

Nur keine Bescheidenheit: Mit dem neuen Ampera-e will der Rüsselsheimer Hersteller nichts weniger als die Elektromobilität revolutionieren. Opel spricht von mehr als 500 Kilometer Reichweite (elektrische Reichweite, gemessen basierend auf dem Neuen Europäischen Fahrzyklus in km: > 500; vorläufiger Wert) - das wäre tatsächlich ein Clou. Mit über 100 Kilometer mehr Reichweite als der Renault Zoe (bester derzeit angebotener Wettbewerber im Segment) wäre die Alltagstauglichkeit des neuen Ampera-e seinen Konkurrenten schon mal deutlich überlegen. „Mit dem neuen Ampera-e setzen wir die größte Modelloffensive unserer Geschichte konsequent fort“, sagt Opel-Chef Dr. Karl-Thomas Neumann. „Der Ampera-e mit seiner überragenden Reichweite beweist, dass Elektromobilität so voll alltagstauglich wird und dazu auch noch Spaß macht.“ Der Ampera-e ist kein Benziner, der auf eine Elektroantrieb "umgestrickt" wurde; vielmehr liegt das Geheimnis seiner Reichweite in seiner hohen Batteriekapazität und in der Tatsache, dass das Auto komplett neu konstruiert und auf Elektromobilität optimiert wurde.

Opel Ampera e 299533Foto: OpelReichweite: Auch im Alltag beachtlich

Die NEFZ-Werte sind nicht realitstisch, aber zu Vergleichszwecken wichtig; der Testzyklus bildet Laborbedingungen, aber nicht das alltägliche Verkehrsgeschehen ab. In der Realität beeinflussen Faktoren wie die Streckenbeschaffenheit, Wetterbedingungen, der Fahrstil oder die Zuladung die Reichweite. Daher hat Opel den Ampera-e einer weiteren Messung – angenähert an das nach dem WLTP-Fahrzyklus (Worldwide Harmonized Light-Duty Vehicles Test Procedure) definierte Geschwindigkeitsprofil (verkürzte Testprozedur) – unterzogen. Die WLTP-Werte kommen dem realen Fahrverhalten etwas näher. Und auch hier schlägt sich der Opel Ampera-e wacker: Basierend auf diesem Entwicklungstest schätzen die Ingenieure die kombinierte WLTP-Reichweite auf über 380 Kilometer. Naturgemäß weicht die Reichweite im Alltagsbetrieb ab, da sie vom persönlichen Fahrstil und externen Faktoren abhängt. Dennoch sind weit über 300 Km Reichweite für den durchschnittlichen Autofahrer völlig ausreichend.

Neben der Reichweite überzeugt der 4,17 Meter lange Ampera-e im Alltag mit Platz für fünf Passagiere und einem Kofferraumvolumen von 381 Litern, was klar über dem Durchschnitt für Fahrzeuge dieser Länge liegt. Möglich wird dieses Raumangebot durch die clevere Anordnung der zehn Batterie-Module. Das gesamte Paket befindet sich im Unterboden und passt sich optimal der Fahrzeugkontur an. So wird kein Platz verschenkt. Die Batterie mit einer Kapazität von 60 Kilowattstunden besteht aus insgesamt 288 Lithium-Ionen-Zellen und wurde von GM gemeinsam mit dem Entwicklungspartner LG Chem konstruiert.

Fahrspaß: Erst Sprinten und dann Energie zurückgewinnen

Der Opel Ampera-e begeistert mit seiner Antrittsstärke auf Sportwagenniveau. Für das elektrisierende Temperament des Opel-Newcomers ist das bereits aus dem Stand verfügbare maximale Drehmoment von 360 Newtonmeter verantwortlich. So gehören souveräne Ampelstarts oder Autobahnauffahrten zu den Paradedisziplinen des Opel Ampera-e. Von null auf Tempo 50 beschleunigt er in 3,2 Sekunden, der Zwischensprint beim Überholen von 80 auf 120 km/h gelingt in gerade einmal 4,5 Sekunden (vorläufige Angaben). Die Höchstgeschwindigkeit ist zu Gunsten der Reichweite elektronisch auf 150 km/h begrenzt. Die Leistung des Elektromotors entspricht 150 kW/204 PS.

Opel Ampera e DE 303645Grafik: OpelUnd der Ampera-e kann noch mehr: Der revolutionäre Stromer erlaubt ebenso lässiges, nahezu geräuschloses Dahingleiten und lädt darüber hinaus während der Fahrt seine Batterien auf. Dafür braucht der Fahrer im normalen „Drive“-Modus nur das (Gas-)Pedal zu lupfen. Im Schiebebetrieb rekuperiert der Ampera-e automatisch, gewinnt dabei über den Elektromotor – der zum Generator wird – Energie zurück. Wechselt der Fahrer in den „Low“-Modus, steigt die Bremswirkung des Motors und damit die Rekuperation. In einer dritten Stufe kann zusätzlich mit einer Wippe am Lenkrad manuell auf volle Energierückgewinnung geschaltet werden („Regen on Demand“). In den Modi „Low“ und „Low/Regen on demand“ ist das Schleppmoment so hoch, dass im normalen Verkehr nicht einmal mehr auf die Bremse getippt werden muss, um Geschwindigkeit bis zum Stillstand des Fahrzeugs abzubauen. So lässt sich der Ampera-e ausschließlich über das (Gas‑)Pedal sicher dirigieren (One Pedal Driving). Natürlich muss in Notsituationen weiterhin selbsttätig gebremst werden. Im dichten Stadtverkehr mit vielen Stop-and-go-Phasen kann der Fahrer die Reichweite mit „One Pedal Driving“ und entsprechend maximaler Rekuperation um bis zu fünf Prozent gegenüber dem „Drive“-Modus steigern – dies ergaben erste Prüfstandsimulationen.

Voll vernetzt: Mit Opel OnStar und Smartphone-Integration

Zu einem zukunftsfähigen Konzept gehört beste digitale Vernetzung. Der Ampera-e hat die jüngste Generation des IntelliLink-Infotainments genauso an Bord wie Opel OnStar – der preisgekrönte Online- und Serviceassistent bietet (abhängig vom jeweiligen Markt) mit seinem leistungsstarken WLAN-Hotspot Zugang für bis zu sieben mobile Endgeräte gleichzeitig. Die Apple CarPlay- und Android Auto-kompatiblen IntelliLink-Systeme holen die Welt der Smartphones in den Ampera-e, so dass die Passagiere auch vollen Zugriff auf ihre Lieblings-Musiktitel haben oder auf Wunsch Filme downloaden können.

Der Ampera-e dürfte bis zur Markteinführung aber noch ein wenig brauchen: Opel gibt als Starttermin das "Frühjahr 2017" an. Der Preis ist noch offen, dürfte sich aber im Umfeld der lieben Konkurrenz bewegen bzw. - Opel-typisch - knapp darunter. Rechnen Sie mal mit rund 35.000 Euro.

Samstag, April 20, 2024

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